Merzouga – Tipps für einen Trip in die marokkanische Sahara-Wüste

In diesem Artikel findet ihr alle Tipps und wichtigen Infos für einen Besuch in der Merzouga-Wüste. Merzouga ein kleines Dorf am Rande der Sahara, ist der perfekte Ausgangspunkt für unvergessliche Abenteuer in Marokkos beeindruckender Wüstenlandschaft. Hier erwarten euch die imposanten Sanddünen des Erg Chebbi, eine faszinierende Kultur und eine Vielfalt an Aktivitäten, die ihr so schnell nicht vergessen werdet. Ob ihr die Wüste mit dem Kamel erkunden, spektakuläre Sonnenuntergänge erleben oder unter einem unendlich weiten Sternenhimmel übernachten möchtet– Merzouga bietet euch all das und mehr. Am einfachsten lässt sich die Region im Rahmen einer Tour entdecken, allerdings ist auch die Anreise mit dem eigenen Mietwagen gar kein Problem. Hier sind meine Tipps für Merzouga.
Highlights in Merzouga
Sonnenuntergang in den Sanddünen von Erg Chebbi
Übernachtung in einem Nomadencamp unter dem Sternenhimmel
Die Berberstadt Rissani
Unterkunftstipp: Mustapha Camp Merzouga*
Empfohlene Aufenthaltsdauer: Eine Nacht

Sehenswürdigkeiten in Merzouga
Sehenswürdigkeiten im ursprünglichen Sinne gibt es in Merzouga nur wenige. Das Highlight ist die Übernachtung in einem der Wüstencamps. Hinzu kommen die Aktivitäten vor Ort. Dennoch gibt es ein paar Dinge, die ihr nicht verpassen solltet.
Erg Chebbi
Die Erg Chebbi-Dünen bei Merzouga sind eines der beeindruckendsten Naturschauspiele Marokkos und ein Muss für jeden Wüstenbesucher. Die bis zu 150 Meter hohen Sanddünen erstrecken sich über rund 30 Kilometer und bieten eine Kulisse wie aus einem Traum. Ihr könnt die Dünen am besten bei einer geführten Kameltour oder Wüstensafari mit dem Geländewagen erleben, die euch zu atemberaubenden Aussichtspunkten und abgelegenen Ecken führen.
Besonders magisch sind der Sonnenaufgang oder -untergang, wenn die Dünen in leuchtenden Farben erstrahlen. Für ein intensives Wüstenerlebnis bieten zahlreiche Camps Übernachtungen mitten in den Dünen an. Vergesst nicht, euch warm zu kleiden, da die Temperaturen nachts stark sinken!

Nomadencamps
In der Wüste könnt ihr in traditionellen Berberzelten übernachten. Diese Camps bieten einen authentischen Einblick in die Lebensweise der Nomaden. Viele Camps bucht ihr einfach online. Die Aktivitäten könnt ihr vor Ort mit den Besitzern planen. Die Camps und Aktivitäten ähneln sich alle, preislich gibt es nur im Luxusbereich starke Unterschiede. Weiter unten habe ich euch ein paar Empfehlungen aufgelistet.
Lac Dayet Srij
Der Dayet Srij-See, nur 5 Kilometer westlich von Merzouga, ist ein saisonales Highlight, das vor allem von Februar bis April Wasser führt und Flamingos sowie Zugvögel anzieht. Mit dem Mietwagen seid ihr in 15 Minuten dort, alternativ könnt ihr den See in etwa 30 Minuten mit dem Fahrrad oder in rund 1,5 Stunden zu Fuß erreichen. Besonders bei Sonnenauf- oder -untergang bietet die ruhige Umgebung großartige Fotomotive und ein einzigartiges Naturerlebnis. Packt unbedingt Wasser, Sonnenschutz und ein Fernglas ein, um die Atmosphäre in vollen Zügen zu genießen.
Rissani
Die Berberstadt Rissani, nur etwa 35 Kilometer von Merzouga entfernt, ist ein kulturelles Highlight, das sich perfekt für einen Stopp auf der An- oder Abreise lohnt. Als ehemaliger Karawanenstützpunkt und Handelszentrum der Region strahlt die Stadt noch heute ein authentisches Wüstenflair aus. Besonders beeindruckend ist der Souk von Rissani, wo ihr traditionelle Waren wie Gewürze, Berberteppiche und handgefertigte Lederwaren kaufen könnt – ein Erlebnis abseits der touristischen Märkte.
Sehenswert sind auch die alte Kasbah und die Grabstätte von Moulay Ali Cherif, dem Begründer der Alawiten-Dynastie. Rissani gibt euch einen Einblick in das echte Leben der Region und ist ein großartiger Ort, um in die Berberkultur einzutauchen, bevor ihr die Stille der Wüste genießt.

Ein Trip in die Merzouga-Wüste – So funktioniert es
Prinzipiell könnt ihr die Wüste bei Merzouga auf zwei Arten besuchen. Am einfachsten geht der Trip mit einer geführten Tour, die ihr sogar schon aus Fès oder Marrakech starten könnt. Hierbei sind Transfer, die Übernachtung im Wüstencamp, Kamelritt und Verpflegung schon inklusive.
Normalerweise bin ich kein so großer Fan davon, hier habe ich aufgrund des Preis-Leistungs-Verhältnisses und der guten Organisation eine gute Erfahrung gemacht. Weiter habe ich verschiedene Tour-Optionen verlinkt.
Die zweite Variante ist die Anreise auf eigene Faust. Im wahrscheinlichsten Fall mit dem eigenen Mietwagen. Auch das ist kein Problem. Ihr bucht dabei eure Unterkunft selbst (Tipps weiter unten). Aktivitäten wie Sand-Boarding oder Kamelausritte vereinbart ihr direkt mit der Unterkunft. Der Vorteil hier ist, dass ihr die Unterkunft selbst aussuchen und buchen könnt und nach dem Besuch in Merzouga wieder völlig unabhängig seid.

Option 1: Merzouga mit geführter Tour
Fès oder Marrakech – höchstwahrscheinlich liegt eine der beiden Städten auf eurer Route und ist somit euer Startpunkt. In beiden Orten findet ihr zahlreiche Anbieter die Trips mit einer, zwei oder mehr Übernachtungen anbieten. Genauso gut könnt ihr online im Voraus buchen. Dreitätige Touren kosten etwa 100 Euro, was einen extrem fairen Preis bedeutet.
Eine geführte Tour beinhaltet immer den Transfer im Kleinbus, veschiedene Stopps unterwegs, Aktivitäten in Merzouga und die Verpflegung in der Wüste. Ich empfehle euch in jedem Fall mindestens eine dreitägige Tour zu machen. Ab Fès sind auch zweitägige Touren zeitlich okay. Ansonsten sitzt ihr sehr viel im Auto und besucht die Stopps unterwegs nur sehr kurz.
Tour ab Marrakech
Von Marrakech startet ihr früh morgens. Je nachdem wie viele Tage eure Tour dauert, werden auch die Stopps eingeplant. In der Regel haltet ihr in der Lehmstadt Aït-Ben-Haddou, der Filmstadt Ouarzazate, der Dadès-Schlucht, der Todra-Schlucht und Rissani. Sinnvoll sind drei- oder sogar viertägige Touren, damit der Trip nicht zu stressig wird.
Tour ab Fès
Touren ab Fès beginnen ebenfalls am Morgen. Die Fahrt ist etwas kürzer als aus Marrakech und ihr haltet ebenfalls an einigen schönen Orten. Meistens haltet ihr im Nobelort Ifrane (kann man sich schenken), in Midelt und am sehenswerten Ziz-Valley, einer wirklich krassen Schlucht mit Oasen.
Transfertour Fès – Merzouga – Marrakech
Für Rundreisende ist eine Transfertour eine tolle Sache. Ihr startet in Fès, übernachtet in Merzouga und fahrt dann weiter nach Marrakech. Die Touren sind etwas teurer, dafür müsst ihr euch auch nicht weiter um den Transfer kümmern und ihr klappert quasi alle Sehenswürdigkeiten auf der Strecke ab.
Ich würde auch hier drei oder vier Tage empfehlen. Dann wird noch eine weitere Nacht zwischen Merzouga und Marrakech eingelegt. Die Transfertour gibt es auch in die entgegengesetzte Richtung.
Karte: Stopps auf der 3-Tage-Transfertour
Auf einer klassischen Dreitagestour von Fès nach Marrakech (oder andersherum) haltet ihr meistens an folgenden Orten: Fès – Ifrane – Midelt – Ziz Valley – Merzouga – Rissani – Todra-Schlucht – Ouarzazate – Ait-Ben-Haddou – Atlas – Marrakech.
Je nachdem wieviel Zeit auf der Tour bleibt, bauen einige Anbieter auch noch Stopps in Errachida, Tinghir und in der Dadès-Schlucht ein.
Option 2: Wüstentour auf eigene Faust
Eine Tour auf eigene Faust zu planen ist gar kein Problem. Die Vorteile dabei liegen auf der Hand: Ihr seid zeitlich völlig ungebunden und könnt die einzelnen Ziele viel länger und nach eurem Geschmack besuchen.
Mietwagen buchen
Einen Mietwagen benötigt ihr in der Regel für die Anreise. Marokko ist inzwischen ein Land, in dem ihr mit dem eigenen Mietwagen problemlos von A nach B kommt. Öffentliche Verkehrsmittel fahren nur in Form von Sammeltaxis nach Merzouga. Die Anreise ohne Mietwagen und ohne gebuchte Tour würde also gehen, empfinde ich aber als ziemlich unpraktisch. Günstige Mietwagen findet ihr auf billiger-mietwagen.de*.
Unterkunft buchen
Eure Unterkunft solltet ihr in jedem Fall im Vorfeld buchen. Je nachdem wie viel Komfort ihr benötigt, findet ihr Nomadencamps in jeder Preisklasse. Ich empfehle euch ein Camp zu buchen, dass sich nicht direkt am Rand der Wüste befindet, sodass euch zumindest noch ein paar Dünen von der kleinen Stadt Merzouga trennen. Hier sind meine Empfehlungen, die allesamt direkt in der Wüste liegen.
Mustapha Camp*: Günstig und in top Lage inmitten der Wüste. Für den Preis bekommt ihr keine bessere Unterkunft in Merzouga. Die Anreise ab dem Parkplatz erfolgt per Kamel oder Geländewagen.
Merzouga Nomadic Luxury Camp*: Hier ist alles noch eine Ecke schicker. Die Lage ist ebenfalls top, besonders hervorzugeben ist die sehr gute Küche.
Brahim Luxury Camp*: Am Rande der Sanddünen, allerdings auf der Seite, auf der sich anschließend die Sahara-Büsche anschließen. Also seid ihr sogar noch weiter abseits, als ihr inmitten der Wüste wärt. Tolles Camp, super Service.
Aktivitäten buchen
Nach der Buchung eurer Unterkunft solltet ihr mit den Betreibern in Kontakt treten, meistens machen die das aber schon von sich aus und erfragen, welche Aktivitäten ihr gerne vornehmen würdet. Um an einen längeren Kamelausritt vor dem Sonnenuntergang machen zu können, solltet ihr den Parkplatz von Merzouga nicht nach 16 Uhr, besser schon um 15 Uhr erreichen. Von dort aus holt euch ein Geländewagen ab, der euch entweder direkt bis zum Camp oder zu den Kamelen bringt, die euch wiederum zum Camp in der Wüste bringen.
Aktivitäten in Merzouga – Was kann man machen?
Sämtliche Aktivitäten rund um Merzouga könnt ihr auch spontan in euerer Unterkunft vor Ort buchen.
🐫 Kamelausritt: Erlebt die Sahara auf die traditionelle Art. Gerade zum Sonnenuntergang eine ganz interessante Erfahrung, da es sich um das klassische Fortbewegungsmittel der lokalen Beduinen handelt.
🏄♂️ Sandboarding: Die steilen Dünen des Erg Chebbi sind perfekt für diesen aufregenden Sport. Die steilen Dünen des Erg Chebbi sind perfekt für diesen aufregenden Sport.
🛺 Quad- oder Buggy-Touren: Eine actionreiche Alternative, um die Sanddünen zu erkunden. Diese Touren werden von lokalen Anbietern organisiert und sind ideal für Adrenalinliebhaber.
🥾 Wanderungen in den Dünen: Genießt die Ruhe der Wüste bei einem Spaziergang. Die Weite und Stille sind ein einmaliges Erlebnis.
🎪 Besuch eines Nomadendorfes: Hier lernt ihr Lebensweise der Berber-Nomaden kennen. Manche Dörfer bieten handgefertigte Teppiche und Kunsthandwerk an.
Checkliste
Kurz zusammengefasst, was ihr vor eurer Tour auf eigene Faust beachten und buchen müsst:
🚗 Mietwagen buchen und abholen.
🎪 Unterkunft in der Wüste buchen
🚘 Mit der Unterkunft Transfer zum Camp ausmachen
🐪 Aktivitäten mit dem Camp-Betreiber ausmachen
🕓 Möglichst nicht nach 16 Uhr am Parkplatz in Merzouga ankommen.

FAQs zur Merzouga-Wüste
Ja, in Merzouga gibt es zahlreiche Anbieter, die Touren und Aktivitäten organisieren. Spontane Buchungen sind in der Regel möglich, vor allem bei Kamelritten und Quadtouren. Viele Unterkünfte bieten ebenfalls Pakete an, die Aktivitäten und Verpflegung kombinieren. Tipp: Preise und Leistungen vergleichen, bevor du dich entscheidest.
Die beste Reisezeit für Merzouga ist im Frühling (März–Mai) und Herbst (September–November), wenn die Temperaturen angenehm zwischen 20 und 30 °C liegen. Im Sommer kann es mit über 45 °C extrem heiß werden, während die Winternächte oft nahe 0 °C fallen. Für Wüstentouren und Übernachtungen in den Dünen sind Frühling und Herbst ideal.
Für die Anreise nach Merzouga reicht ein normaler Pkw, da die Straßen bis in den Ort asphaltiert sind. Wenn ihr jedoch tiefer in die Dünen der Erg Chebbi fahren wollt, braucht ihr entweder ein 4×4-Fahrzeug oder ihr bucht eine geführte Tour, bei der ihr mit einem Jeep oder auf Kamelen in die Wüste gelangt.
Ihr habt die Wahl zwischen traditionellen Kasbah-Hotels, einfachen Gästehäusern und luxuriösen Wüstencamps. Wenn ihr das volle Wüstenerlebnis sucht, lohnt sich eine Nacht in einem Berberzelt in den Dünen – oft inklusive Abendessen, Musik am Lagerfeuer und einem spektakulären Sternenhimmel.
Impressionen aus der Merzouga-Wüste




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