Mietwagen-Rundreise Südafrika: 3 Wochen von Johannesburg bis Kapstadt
Dieser Artikel handelt von meiner ersten Mietwagen-Rundreise durch Südafrika als Selbstfahrer. Zu zweit waren wir für etwas mehr als drei Wochen individuell ab Johannesburg mit dem Auto unterwegs. Bei der Routenplanung wollte ich natürlich wieder so individuell wie möglich vorgehen, um ja nicht nur die Mainstream-Ziele zu besuchen. Ich merkte allerdings schnell, dass in Südafrika die klassischen Destinationen ziemlich geil sind. Unsere Reiseroute bestand daher aus einem Mix von eher typischen Reisezielen und einigen Geheimtipps. Ich kann die Route für Einsteiger absolut weiterempfehlen. Die Straßen waren in gutem Zustand und die Distanzen für afrikanische Verhältnisse nie besonders lang. Viel Spaß bei meine Erfahrungsbericht zur Mietwagen-Rundreise durch Südafrika auf eigene Faust.
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Route und Kosten
Gestartet sind wir in Johannesburg und über die Panorama-Route fuhren wir recht schnell zur Safari in den Krüger Nationalpark. Die Tage dort waren bis heute eine der schönsten Erfahrungen überhaupt. Anschließend führte uns die Route durch Swaziland (heute Eswatini) und den iSimangaliso Wetland Park bis in die Drakensberge. Dabei ging es den spektakulären Sani Pass hinauf nach Lesotho. Unser Road Trip endete in Durban, die Rundreise allerdings erst später. Denn von Durban flogen noch nach Kapstadt, wo wir uns fünf Tage lang die Stadt, das Kap der Guten Hoffnung und die wundervolle Umgebung anschauten. Am Ende wurde es bei der schier endlosen Zugfahrt von Kapstadt nach Johannesburg noch einmal sehr abenteuerlich.
Tag 1: Johannesburg (Anreise) – White River
Tag 2: White River – Blyde River Canyon
Tag 3: Blyde River Canyon – Letaba Rest Camp
Tag 4: Letaba Rest Camp
Tag 5: Letaba Rest Camp
Tag 6: Letaba Rest Camp – Satara Rest Camp
Tag 7: Satara Rest Camp – Berg-en-Dal Rest Camp
Tag 8: Berg-en-Dal Rest Camp – Ezulwini
Tag 9: Ezulwini
Tag 10: Ezulwini – St. Lucia
Tag 11: St. Lucia
Tag 12: St. Lucia
Tag 13: St. Lucia – Underberg
Tag 14: Underberg (Sani Pass)
Tag 15: Underberg – Durban – Kapstadt
Tag 16: Kapstadt
Tag 17: Kapstadt
Tag 18: Kapstadt
Tag 19: Kapstadt
Tag 20: Kapstadt – Johannesburg
Tag 21: Johannesburg
Tag 22: Johannesburg (Abreise)
Flüge | Airline | Kosten p.P. |
---|---|---|
Berlin – Johannesburg* | British Airways | 359 Euro |
Mietwagen | Anbieter | Kosten p.P. |
---|---|---|
Ford Focus Ecosport* | TUI Cars | 387 |
Stopp | Dauer | Unterkunft | Preis p.P. |
---|---|---|---|
White River | 1 Nacht | 4* Oliver’s Lodge & Restaurant* | 89,50 Euro |
Blyde River Canyon | 1 Nacht | A Forever Resort* | 39,50 Euro |
Krüger NP | 3 Nächte | Letaba Rest Camp | 120 Euro |
Krüger NP | 1 Nacht | Satara Rest Camp | 45 Euro |
Krüger NP | 1 Nacht | Berg-en-Dal Rest Camp | 40 Euro |
Lobamba | 2 Nächte | Lidwala Lodge* | 41 Euro |
St. Lucia | 3 Nächte | 3* Elephant Lake Hotel* | 174 Euro |
Underberg | 2 Nächte | J&B Lodge* | 88 Euro |
Kapstadt | 5 Nächte | 4* The Capital Mirage* | 360 Euro |
Johannesburg | 1 Nacht | Guesthouse 84 on Fourth* | 45 Euro |
Etappe | Verkehrsmittel | Kosten p.P. |
---|---|---|
Durban – Kapstadt* | Flugzeug | 80 |
Kapstadt – Johannesburg | Zug | 39 |
==> 3 Wochen Mietwagen-Rundreise Südafrika Gesamtpreis: 1573,50 Euro p.P.
Anreise nach Johannesburg
2018 wohnten wir noch in Berlin, sodass wir von Tegel aus starteten. Mit British Airways ging es über den Airport-Hub Heathrow nach Johannesburg. Der Langstreckenflug von London über Nacht nach „Joburg“ im A380 war einer der besten Economy-Flüge, die ich je hatte. Wir saßen im oberen Bereich, in dem es nur 2-4-2 Sitzreihen gibt. So hatten wir niemanden Drittes in unserer Reihe. Auch sonst ist im oberen Teil deutlich mehr Platz für Füße und Arme vorhanden, als im unteren Bereich des A380.
Relativ entspannt kamen wir also früh morgens in Johannesburg an. Der Flughafen ist ziemlich übersichtlich. Direkt in der Ankunftshalle kauften wir uns zwei SIM-Karten, um im Notfall auf Google Maps zurückgreifen zu können. Direkt danach holten wir im selben Gebäude unseren Mietwagen ab. Das war ein Ford Focus Ecosport, kein echter SUV, aber ihr sitzt höher als in der Kompaktklasse. Besonders für Safaris ist das von Vorteil.
1. Etappe: Johannesburg – Blyde River Canyon
Schon auf der Fahrt von Johannesburg nach White River wurde die Strecke zum Ende hin etwas kurviger und führte durch das ein oder andere Tal. Nach etwa 4 Stunden Fahrt legten wir unsere erst Nacht in Oliver’s Lodge & Restaurant* im kleinen Ort White River ein. Im Hotelpool erholten wir uns vom Flug und gingen früh schlafen.
Am zweiten Tag führte uns die Fahrt über die sogenannte Panorama-Route zum Blyde River Canyon. Die Schlucht ist bis zu 800 Meter tief und fast 20 Kilometer lang. In der Mitte fließt der Blyde River, der dem Tal seinen Namen gegeben hat. Praktischerweise führt die Landstraße R532 durchgehend an den westlichen Rändern des Canyons entlang und bietet unterwegs immer wieder tolle Viewpoints. Der eigentliche Canyon beginnt östlich des Ortes Moremela und führt nach Norden bis zum Blyde River Nature Reserve. Aber auch schon im unteren Teil der R532 gibt es einige großartige Aussichtspunkte, Wasserfälle und Wanderwege.
Unser Ziel auf dieser Etappe war das „Blyde River Canyon, A Forever Resort“, das einfach ein perfekter Ort für die nächste Zwischenübernachtung war. Die riesige Anlage besitzt eigene Wanderwege, die vollkommen sicher entlang des Canyons führen und den besten Blick auf die spektakulären Three Rondavels bieten. Mehr Infos zu den Highlights und zum Resort findet ihr im Extra-Artikel.
🚗 Strecke vom Hotel in White River zum Forever Resort: 131 km
⏱ Fahrtdauer der Etappe: 5 Stunden (mit verschiedenen Foto-Stopps)
Empfohlene Aufenthaltsdauer am Blyde River Canyon: 1 Nacht
Unterkunft: Blyde River Canyon, A Forever Resort (Chalet ab 79 Euro)*
2. Etappe: Blyde River Canyon – Letaba Rest Camp
Hier blieben wir für drei Nächte und erkundeten die Umgebung. Die Pirschfahrten am frühen Morgen und am späten Nachmittag waren ein Traum. Wir sahen Elefanten, Giraffen, Löwen, Büffelherden, Hyänen und jede Menge Antilopen. Das Letaba Rest Camp entpuppte sich zu unserem Lieblingscamp. Im folgenden Artikel erfahrt ihr warum. Außerdem fasse ich zusammen was ihr bei der Buchung beachten müsst, welche Camps es gibt und wie ihr bei der Safari-Planung vorgeht.
Strecke vom Blyde River Canyon Resort zum Letaba Rest Camp: 187 km
Fahrtdauer der Etappe: 3:30 Stunden (inklusive Check-In am Phalaborwa-Gate)
Empfohlene Aufenthaltsdauer im Letaba Rest Camp: 2-3 Nächte
Unterkunft: Letaba Rest Camp (80 Euro/Nacht)
3. Etappe: Letaba Rest Camp – Satara Rest Camp
🚗 Strecke vom Letaba Rest Camp zum Satara Rest Camp: 116 km
⏱ Fahrtdauer der Etappe: 5 Stunden (mit Tierbeobachtungen am Timbavati River)
Empfohlene Aufenthaltsdauer im Satara Rest Camp: 1 Nacht
Unterkunft: Satara Rest Camp (90 Euro/Nacht)
4. Etappe: Satara Rest Camp – Berg-en-Dal Rest Camp
Die Cottages hier sind schon etwas abgewohnt, aber super gemütlich und sehr geräumig. Diese traditionelle Art des Camps gefiel uns super gut. Nachdem wir die Rhino Trails im Camp erkundet hatten, fuhren wir noch einmal auf Pirsch und sahen mehrere Naßhörner und eine riesige Büffelherde. Hier oben in den Bergen war kaum ein anderes Auto zu sehen. Selbst beim Abendessen im Restaurant waren nur wenige andere Besucher zu Gast.
🚗 Strecke vom Satara Rest Camp zum Berg-en-Dal Camp: 183 km
⏱ Fahrtdauer der Etappe: 7 Stunden (inklusive Stopps und Umwege über diverse Loops)
Empfohlene Aufenthaltsdauer im Berg-en-Dal Rest Camp: 1 Nacht
Unterkunft: Berg-en-Dal Rest Camp (80 Euro/Nacht)
5. Etappe: Berg-en-Dal-Camp – Ezulwini Valley
Am Morgen unserer Abreise waren wir ziemlich wehmütig. Vor allem als wir das Malelane Gate ein paar Kilometer südlich vom Berg-en-Dal-Camp passierten und den Kruger Nationalpark endgültig hinter uns ließen. Unser Ziel an diesem Tag war Swaziland, das sich kurz zuvor in Königreich Eswatini umbenannt hatte. Auf unserer Route in Richtung Küste hatte ich mir das Land als Zwischenstopp ausgesucht und nach einer ausgiebigen Recherche entschieden wir uns für das Ezulwini Valley als Übernachtungsort.
Die Fahrt bis zum Grenzposten in Jeppes Reef war unspektakulär und auch der Grenzübertritt ging super easy. Einmal Ausreisestempel auf südafrikanischer Seite, Grenzübertritt und Einreisestempel auf eswatinischer Seite, schon waren wir in Swaziland. Bei der Einreise mussten wir noch unsere Fahrzeugpapiere und die Versicherungspolicen für Swaziland vorzeigen.
In Swaziland bzw. Eswatini ist ebenfalls Linksverkehr. Allerdings fuhr ich noch aufmerksamer, da ich kurz vorher gelesen hatte, dass zwei der letzten drei Verkehrsminister des Landes bei Autounfällen starben. Und es war tatsächlich so, dass einige Autofahrer selbst in kurvigen Bereichen die Straße mit einem Formel-1-Kurs verwechselten. Mich überholte irgendwann ein Schwertransport bei Tempo 100 trotz Schlaglöchern.
Ansonsten war die Strecke auf der MR1 sehr schön und führt durch Wälder und Berge. Kurz vor der Hauptstadt Mbabane wird die Straße sechsspurig und verkehrsreicher. Unsere Unterkunft lag etwas südlich in der alten Königshauptstadt Lobamba. Die wunderschön gelegene Lidwala Lodge entpuppte sich als idealer Ausgangspunkt, um die Highlights im Ezulwini Valley zu besuchen.
🚗 Strecke vom Berg-en-Dal Camp zur Lidwala Lodge: 257 km
⏱ Fahrtdauer der Etappe: 3:45 Stunden (inklusive Grenzübergang in Jeppes Reef)
Empfohlene Aufenthaltsdauer im Ezulwini Valley: 2 Nächte
Unterkunft: Lidwala Lodge (Cottage ab 41 Euro/Nacht)*
6. Etappe: Ezulwini Valley – Santa Lucia
🚗 Strecke von der Lidwala Lodge nach Santa Lucia: 327 km
⏱ Fahrtdauer der Etappe: 4:30 Stunden (inklusive Grenzübergang am Lavumisa)
Empfohlene Aufenthaltsdauer in St. Lucia: 3 Nächte
Unterkunft: 3* Elephant Lake Hotel (DZ ab 58 Euro/Nacht)*
7. Etappe: Santa Lucia – Underberg
Also machten wir uns auf nach Underberg. Der kleine Ort liegt am Fuße der Drakensberge und war eine gute Basis für den Besuch am Sani Pass. Die Fahrt führte zunächst über Durban nach Pietermaritzburg. Hier verließen wir die Autobahn und fuhren eine traumhafte Landstraße bis nach Underberg. Wir wohnten in einem wunderschönen Apartment mit Blick auf die Drakensberge und besuchten am folgenden Tag den Sani Pass in Lesotho.
🚗 Strecke von St. Lucia nach Underberg: 439 km
⏱ Fahrtdauer der Etappe: 5:30 Stunden (mit zwei kurzen Pausen)
Empfohlene Aufenthaltsdauer in Underberg: 2-3 Nächte
Unterkunft: J&B Lodge (ganze Unterkunft ab 44 Euro/Nacht)*
8. Etappe: Underberg – Kapstadt
Der anschließende Flug mit Safair war angenehm und dauerte nur 90 Minuten. Der Anflug auf Kapstadt war sehenswert mit Blick über den Tafelberg.
Am Flughafen führt nach der Gepäckabholung ein Wegweiser direkt zu den offiziellen Taxi-Ständen. Sehr praktisch und sicher. Für 250 Rand (14 Euro) nahmen wir ein Taxi zu unserem Hotel, dem Capital Mirage. Hier hatten wir ein wunderschönes Apartment mit Blick über Tafelberg, Lions Head und das Bo-Kap-Viertel. Dank des kostenfreien Shuttles zur Waterfront, war das Hotel ein ideale Ausgangsbasis, um an fünf Tagen Kapstadt und Umgebung zu entdecken.
🚗 Strecke von Underberg zum Flughafen Durban: 209 km
⏱ Fahrtdauer der Etappe: 2:30 Stunden
✈️ Fluginfos Durban-Kapstadt: Flugzeit 90 Minuten // Flugpreis: 80 Euro p.P.
Empfohlene Aufenthaltsdauer in Kapstadt: 5 Nächte
Unterkunft: 4* The Capital Mirage (Suite mit Balkon & Tafelbergblick ab 72 Euro/Nacht)*
9. Etappe: Kapstadt – Johannesburg
Unsere letzte Etappe entpuppte sich nochmals als echtes Abenteuer. Mit dem Zug fuhren wir von Kapstadt bis nach Johannesburg. Natürlich fuhren wir nicht mit dem Luxus-Zug von Rovos Rail, sondern mit dem normalen „Schnellzug“ von Shosholoza Meyl. Abfahrt war am Morgen um 9 Uhr am Bahnhof von Kapstadt, die Ankunft sollte am nächsten Tag um 12 Uhr in Johannesburg erfolgen.
1.500 Kilometer in 27 Stunden. Das klingt im ersten Moment schon heavy, wurde aber noch länger. Die Fahrt sollte uns noch lange in Erinnerung bleiben. Warum genau, erfahrt ihr im Extra-Artikel, den ich zu unserer Fahrt geschrieben habe. So viel vorweg: Der erste Tag im Zug war der Hammer, der zweite nicht.
🚉 Strecke von Kapstadt nach Johannesburg: 1530 km
⏱ Offizielle Fahrzeit: Damals 27 Stunden, inzwischen korrigiert auf 36 Stunden
💸 Fahrpreis: 690 Rand (39 Euro) pro Person im 2er-Schlafwagenabteil
Abreise ab Johannesburg
Wir erreichten Johannesburg erst am Abend. Unsere Unterkunft, das Melville Manor Guesthouse, vermittelte uns einen Fahrer, um uns vom Bahnhof abzuholen. Das ging problemlos. Leider ist das Manor Guesthouse inzwischen geschlossen. In der Nähe findet ihr aber gleichwertigen Ersatz. Die Lage ist sicher und der Stadtteil Melville eine gute Basis.
Am nächsten Morgen gab es ein ausgiebiges Frühstück. Unser Rückflug ab dem Tambo International Airport ging erst am Abend. Wir hatten also den Tag Zeit, um noch ein wenig die Stadt zu entdecken. Unser Fahrer brachte uns zum Startpunkt der Sightseeing-Touren und holte uns am Nachmittag auch wieder ab. So bekamen wir noch ein paar interessante Eindrücke von Johannesburg. Am Abend hob der A380 von British Airways ab und wir genossen die letzten Ausblicke über Südafrika.
Empfohlene Aufenthaltsdauer in Johannesburg: 1-2 Nächte
Unterkunft: Guesthouse 84 on Fourth (DZ ab 45 Euro/Nacht)*
Impressionen der Reise
WILLKOMMEN AUF ROUTENWELT
Hi, ich bin Milan. Auf meiner Seite stelle ich euch die besten Reiserouten für Backpacker vor…weiterlesen
Der Blyde River Canyon war sozusagen das erste echte Highlight, dass wir auf unserer Mietwagen-Rundreise durch Südafrika besucht haben. Dabei handelt es sich um eine 17 Kilometer lange Schlucht aus rotem Sandstein, die an einigen Stellen fast 800 Meter breit ist. Wie ihr euch denken könnt, bieten sich so einige extrem geile Aussichtspunkt.
Die Anzahl der Ziele, die ich in meinem Leben auf jeden Fall noch häufiger besuchen möchte, ist nicht sonderlich hoch. Kapstadt ist aber definitiv eines davon. Ich kann jeden verstehen, der von der Stadt schwärmt. Bei anderen Zielen halte ich das oft für übertrieben. Die traumhafte Umgebung der Kap-Region machen Kapstadt zu einem Ort, an dem ihr problemlos drei Monate am Stück bleiben könntet und jeden Tag etwas Neues entdecken könnt
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