Panorama-Route Südafrika – Highlights & Tipps für einen Besuch am Blyde River Canyon
Der Blyde River Canyon war sozusagen das erste echte Highlight, das wir auf unserer Mietwagen-Rundreise durch Südafrika besucht haben. Dabei handelt es sich um eine 17 Kilometer lange Schlucht aus rotem Sandstein, die an einigen Stellen fast 800 Meter breit ist. Wie ihr euch denken könnt, bieten sich an vielen Stellen extrem geile Aussichtspunkt. Nicht umsonst gilt der Canyon als eines der größten Naturwunder Afrikas und die Landstraße R532 wird oft als sogenannte Panorama-Route angepriesen. Mitten durch das Tal fließt der Blyde River, der weiter südlich entspringt. In diesem Artikel fasse ich alle Highlights und Sehenswürdigkeiten der Panorama-Route zusammen und zeige euch die perfekte Route für euren Besuch. Viel Spaß.
Kurzinfos zu unserem Besuch
- Ausgangspunkt: Oliver’s Lodge & Restaurant in White River
- Endpunkt: Blyde River Canyon, A Forever Resort
- Fahrstrecke: 131 km
- Fahrtdauer inklusive Stopps: rund 5 Stunden
- Anzahl der Stopps: 8 (wobei einige echt nur 5 Minuten dauerten)
- Persönliches Highlight: Trails & Viewpoints im Blyde River Canyon, A Forever Resort
Karte: Highlights auf der Panorama-Route
Sehenswürdigkeiten der Panorama-Route
Sabie
Rund um den kleinen Ort Sabie liegen diverse Wasserfälle und Wanderpfade. Wenn ihr diese besuchen möchtet, solltet ihr aber eine zusätzliche Übernachtung einplanen. Wenn überhaupt, denn es gibt spektakulärere Ziele auf der Panorama-Route. Direkt im Ort liegen die Sabie Falls, die neben der Straßenbrücke ein paar Meter in die Tiefe stürzen und für ein Foto ganz nett sind. Noch etwas schöner, aber auch nicht direkt an der Straße, sind die Lone Creek Falls. Zu diesen führen ab Sabie diverse Wanderpfade. Ihr könnt die rund zwölf Kilometer aber auch mit dem Auto bewältigen. Der Umweg dorthin kostet euch mit Stopp etwa eine Stunde. Weitere Wasserfälle in der Umgebung sind die Bridal Veil Falls und die Horse Shore Falls, beide eher unspektakulär.
Mac Mac Falls
Rund elf Kilometer nördlich von Sabie liegen die Mac Mac Falls. Diese sind schon eine Nummer größer und erst kurz vorher ausgeschildert. Unterhalb fallen die Mac Mac Falls in die Mac Mac Pools, wobei es sich um einen relativ flachen kleinen See handelt, der unter eigentlich jedem anderen Wasserfall auch zu finden ist. Ihr haltet am besten am Parkplatz vom Potholes Restaurant auf der rechten Seite in Richtung Norden und lauft in gut fünf Minuten über den kleinen Wanderweg zu den Wasserfällen. Über die Schlucht führt inzwischen auch eine kleine Brücke.
The Pinnacle Rock
Der Pinnacle Roch wurde uns zuvor als ein großartiger und einzigartiger Felsen angepriesen. Er ist auch wirklich relativ außergewöhnlich und erinnerte mich ein bisschen an den James-Bond-Felsen in Thailands Phang-Nga-Bucht. Die Aussicht hinter dem 30 Meter hohen Felsen über Wälder und Täler fand ich weitaus spektakulärer. Für den Pinnacle Rock biegt ihr bei der Fahrt nach Norden auf die R534 ab. Nach ein paar hundert Metern kommt ihr an die kleine Abzweigung zum Pinnacle Rock. Von den Mac Mac Falls benötigt ihr bis hier eine gute halbe Stunde Fahrzeit, sofern ihr nicht in Graskop oder Pilgrim’s Rest haltet. Beide Orte werden in vielen Reiseführern als sehenswert beschrieben werden. Wir sind durch beide Ort gefahren, haben aber nicht angehalten, da wir einach keinen sehenswerten Grund sahen. Einzig der Aussichtsturm in Graskop machte einen interessanten Eindruck. Später stellte es sich aber heraus, das es richtig war, dort nicht zu halten. Denn die Aussicht an späteren Haltepunkten war noch besser.
God’s Window
God’s Window ist so ein Fall, bei dem ich erst sagte: „Oh man, es steht in jedem Reiseführer. Alle quatschen vom God’s Window. Das ist entweder total überfüllt oder eine mega Enttäuschung.“ Es war der Hammer.
Wenn ihr vom Pinnacle Rock kommt, biegt ihr zunächst wieder auf die N534 nach rechts ab. Nach rund sechs Kilometern liegt auf der rechten Seite ein ausgeschilderter Parkplatz zum God’s Window. Von hieraus sind es noch drei Gehminuten und ihr gelangt an einen der schönsten Aussichtspunkte auf der Panorama-Route. Wir befinden uns hier bereits an den Ausläufern des Blyde River Canyons und die Felsen fallen hinter dem Viewpoint tief nach unten. Durch ein Lücke zwischen den Felsen könnt ihr bei gutem Wetter bis zum Kruger Nationalpark und sogar angeblich bis Mosambik schauen. Es gibt noch drei weitere Aussichtspunkte und einen kleinen Rainforest-Trail, der ebenfalls sehr hübsch ist.
Lisbon Falls
Weiter geht die Fahrt auf der N534. Nach einigen Kilometern führt euch diese automatisch wieder auf die Hauptstraße N532. Wenn ihr eine gute Orientierung habt, würdet ihr jetzt nach rechts abbiegen, um weiter nach Norden zu fahren. Allerdings würdet ihr dann einen weiterer Wasserfall nicht besucht haben und zwar den höchsten der Panorama-Route. Also fahrt ihr noch einmal für 500 Meter nach Süden und biegt dann nach Westen ab. Auf der Karte seht ihr, was ich meine.
Die Lisbon Falls stürzen sich ein paar Kilometer westlich der N532 mehr als 90 Meter in die Tiefe. Zur Aufprallstelle führt auch ein kleiner Wanderpfad, den wir allerdings nicht abgelaufen sind. Von den Wasserfällen, die wir besucht haben, fand ich die Lisbon Falls am schönsten, allerdings waren diese auch ziemlich gut besucht.
Berlin Falls
Nur sieben Kilometer nördlich der Lisbon Falls liegen mit den Berlin Falls ähnlich spektakuläre Wasserfälle. Das Navi führt euch vermutlich zurück auf die Hauptstraße, ihr könnt aber auch die Verbindungsstraße durch den winzigen Ort Blyde nehmen. So seid ihr in rund zehn Minuten an den Berlin Falls.
Vom Parkplatz lauft ihr nur fünf Minuten zum Aussichtspunkt. Bei unserem Besuch führte der Fluss aufgrund der Trockenzeit Ende September nur wenig Wasser. In der Regenzeit sollte das Ganze also noch beeindruckender sein.
Bourke’s Luck Potholes
Der nächste Stopp liegt 30 Kilometer weiter im Norden der Panorama-Route. Also ein wenig Strecke machen. Auf dem Weg passiert ihr die etwas unscheinbarern Treur Falls. Bourke’s Luck Putholes liegen genau an der Stelle, an der der Blyde River in den gleichnamigen Canyon fließt. Und das auf faszinierende Art und Weise. Denn die sogenannten Potholes sind natürliche Löcher, die dadurch entstanden sind, dass das Wasser des Blyde Rivers in verschiedenen Wasserfällen hinab fiel. Die Potholes sind größtenteils mit Wasser gefüllt. Das Ganze ist schon ziemlich außergewöhnlich und der Rundweg über den Blyde River lohnt sich in jedem Fall.
Lowveld View
Der Lowveld Viewpoint ist kein Muss, weil ihr von der Straße aus schon einen guten Blick auf den Canyon habt. Die kleine Abzweigung liegt auf der Hälfte zwischen Bourke’s Luck Potholes und dem Blyde River Canyon Resort. Je nachdem wie das Wetter gerade ist und wieviel Zeit ihr noch außerhalb des Resorts verbringen möchtet, könnt ihr hier aber auch noch einen ganz gutes Foto vom Canyon machen.
Three Rondavels
Kurz bevor ihr das Blyde River Resort erreicht, könnt ihr zum offiziellen Three Rondavels Viewpoint abbiegen. An einigen Stellen wird er auch World’s End Lookout genannt. Die Aussicht ist fantastisch, gerade weil ihr auch den Stausee im Hintergrund gut erkennt. Allerdings ist der Zugang nicht kostenlos, schon auf der Zufahrt müsst ihr 50 Rand (etwa 2,80 Euro) zahlen. Außerdem ist am Ausguck jede Menge los, das heißt ihr seid nie wirklich in der Situation, dass ihr mal ganz in Ruhe den Ausblick genießen könnt. Ich würde direkt weiter zum Resort fahren. Der dortige Upper Viewpoint ist letztendlich nur wenige hundert Meter weiter nördlich vom World’s End Lookout und ihr habt den Canyon beinahe für euch alleine. Die Fahrt zum Resort dauert keine 15 Minuten. Das Einchecken ging super easy, sodass ihr sofort die Umgebung des Resorts erkunden könnt.
Unterkünfte an der Panorama-Route
A Forever Resort
Das Blyde River Canyon Resort* ist ideal, um den Tag auf der Panorama-Route zu krönen. Selbst die Zweier-Chalets sind sehr groß und verfügen über eine eigene Küche und eine kleine Terrasse. Die Betten sind sehr bequem. Auf der riesigen Anlage findet ihr einen super Pool, ein Restaurant mit fantastischem Ausblick, einen kleinen Supermarkt und eine Sportanlage. Vor dem Resort steht eine eigene Tankstelle.
Das Highlight sind aber die exzellenten Wanderwege und Aussichtspunkte direkt am Blyde River Canyon. Idealerweise fahrt ihr mit dem Auto zum oberen oder unteren Viewpoint und startet von hier aus eine Wanderung auf einem der Rundwege. Ich habe euch unten eine Karte vom Resort angehängt, auf der verschiedene Wanderwege eingezeichnet sind. Persönlich empfehlen kann ich den Leopard Trail am oberen Viewpoint und den Tufa Trail am unteren Viewpoint. Der obere Aussichtspunkt ist zudem ideal für die Abendstunden. Der Blick zum Sonnenuntergang ist einfach der Wahnsinn.
Oliver’s Lodge & Restaurant
Oliver’s Lodge & Restaurant* ein idealer Ausgangspunkt für einen Besuch auf der Panorama-Route. Ich hab bin selbst nur durch ein Expedientenrabatt auf das Hotel gestoßen, durch das wir für die Übernachtung im Doppelzimmer mit Frühstück nur 90 Euro zahlen mussten. Ein mega Schnapper.
Der Normalpreis in der Lodge variiert von Anbieter zu Anbieter sehr stark. Hier lohnt sich also ein Blick auf eine Vergleichsseite wie hotellook oder trivago, auch falls ihr sonst eher booking-Kunden seid. Die Doppelzimmer kosten oft über 200 Euro, allerdings gibt es fast immer einen Anbieter, der eine extreme Ermäßigung ermöglicht. Oft ist das Agoda. Ich würde aber selbst bei 200 Euro für die Übernachtung wieder schwach werden. Denn die Kombination aus Unterkunft, Garten, Pool, Service und der enormen Qualität des Restaurants bietet euch einen perfekten Gegenwert, den ihr so selten in Südafrika bekommt. Bis heute hab ich hier das beste Rinderfilet aller Zeiten gegessen. Klingt ein bisschen wie in der Werbung, es war aber tatsächlich so krass dort.
Fazit
Die Panorama-Route und der Blyde River Canyon sind ein idealer Auftakt für eine Südafrika-Rundreise. Mit dem Mietwagen könnt ihr problemlos an einem Tag viele Highlights direkt an der Route abklappern. Da die ganze Route aber mehr 130 Kilometern lang ist, würde ich mir als Ausgangpunkt eine Unterkunft im Süden und als Zielpunkt eine Unterkunft im Norden suchen, damit ihr die Strecke nicht doppelt fahren müsstet. Vom Blyde River Canyon Resort ist die Fahrt zum Kruger Nationalpark auch nicht mehr weit und absolut unkompliziert. Im Nachhinein würde ich alles wieder ganz genauso machen.
Impressionen vom Blyde River Canyon
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Mein Besuch in St. Lucia galt in erster Linie dem zweitgrößten Naturschutzgebiet Südafrikas, dem iSimangaliso Wetland Park. Im Park sind zwar deutlich weniger Tiere zu sehen, als auf anderen Game Drives in Südafrika, dafür waren die direkten Begegnungen umso außergewöhnlicher. Wir entdeckten Grüne Mambas, Hippos, Krokodile und konnten sogar Wale direkt vom Strand aus beobachten.
Nachdem ich beschlossen hatte eine Safari im Krüger Nationalpark zu machen, dauerte es eine halbe Ewigkeit, bis ich die begriff, wie ich einzelne Camps im Park buchen kann. Noch länger dauerte es herauszufinden, welche Camps für meine Ansprüche als Selbstfahrer mit dem Mietwagen ausreichend sein würden. Daher findet ihr in diesem Artikel eine Übersicht aller Camps im Krüger Nationalpark, Infos zu Lage und Austattung, sowie Tipps zur Buchung.
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Hallo Milan
Super Reisebericht, vielen Dank…. erleichtert mir unsere Reiseplanung Panorama Route und Krüger sehr. In welches Camp bist du nach deinem Aufenthalt im Forever Resort Blyde River Canyon gefahren? Bist du mit dem Mietwagen von Johannesburg nach White River ohne Zwischenhalt gefahren oder geflogen? Leider haben wir nicht soviel Zeit und Bedenken wegen dem Wetter im Dezember. Wir kommen am Sonntag 5. Dez. um 11.00 Uhr in Johannesburg an und fliegen dann am Dienstagabend, 14. Dez., retour. Was denkst Du? Danke für Deine Infos.
Schöne Grüsse aus der Schweiz
Judith
Hallo Judith,
vielen Dank für die Nachricht. Ich bin von Johannesburg nach White River ohne weiteren Zwischenhalt mit dem Auto gefahren. Nach dem Blyde River Resort sind wir für drei Nächte ins Letaba Camp gefahren. Beide Strecken sind gut ausgebaut und bequem zu befahren. Ich würde mich immer wieder für den Mietwagen ab Johannesburg entscheiden, weil ein zusätzlicher Flug nach Nelspruit (dem nächtsten Flughafen an der Panorama Route) zusätzliche Kosten bedeuten würde und die zeitliche Ersparnis kaum gegeben ist. Der Mietwagen ab Jo’burg ist zudem deutlich günstiger. Wenn eure Tour für den genannten Zeitraum nur Panorama Route und Krüger NP beinhaltet ist ein Mietwagen ab Jo’burg absolut sinnvoll. Selbst nach der Landung um 11 Uhr schafft ihr es locker bis White River bevor es dunkel wird.
In diesem Artikel ist die Route auch noch etwas genauer erklärt:
https://routenwelt.de/mietwagen-rundreise-suedafrika/
Gute Reise und viele Grüße
Milan