Tatacoa-Wüste – Sehenswürdigeiten & Tipps für Kolumbiens Trockenzone
Knapp 300 Kilometer südlich von Bogotá liegt eines der imposantesten Naturwunder Kolumbiens. Die Tatacoa-Wüste ist eigentlich ein Trockenwald und konnte aufgrund der Lage zwischen zwei Andenzügen entstehen. Durch die hohen Berge ist sie von beiden Seiten vor Regen geschützt und es gibt fast keinen Niederschlag. Dank des mineralhaltigen Bodens entstanden farbige Felsformationen, die einen Hauch vom Grand Canyon versprühen. Die Temperaturen liegen auch nachts bei über 20 Grad und tagsüber solltet ihr euch bei der Hitze nicht zu viel vornehmen. Gute Unterkünfte und Restaurants sind zudem Mangelware, sodass ihr bei der Planung ein paar Dinge beachten solltet. Hier sind meine Tipps und Sehenswürdigkeiten für die kolumbianische Tatacoa-Wüste.
Empfohlene Aufenthaltsdauer: 1-2 Nächte
Ein Tag in der Tatacoa-Wüste
Die Sehenswürdigkeiten in der Tatacoa-Wüste könnt ihr problemlos an einem Tag erkunden. Eine Übernachtung in der Wüste ist ebenfalls lohnenswert. Solltet ihr am Abend ankommen, könnt ihr eure MTB-Tour für den nächsten Morgen planen und solltet vielleicht sogar zwei Nächte einplanen, wenn ihr nicht am nächsten Abend wieder abreisen möchtet. In der Mittagszeit empfehle ich euch im Schatten oder idealerweise sogar in der Nähe eines kühlenden Swimmingpools zu chillen.
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Vormittags
Vormittags: MTB-Tour zur grauen Wüste - Sendero de los Hoyos - Piscina Natural
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Nachmittags
Ausritt oder Quad-Tour zur roten Wüste - Besuch des Observatoriums - Abendessen unter freiem Sternenhimmel
Karte mit Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten in der Tatacoa-Wüste
Die rote Wüste
Der schönste Teil der Tatacoa-Wüste befindet sich schon kurz hinter dem Eingang auf der rechten Seite. Am Mirador Cuzco (Aussichtspunkt) könnt ihr in die rote Felsenwüste hinabsteigen und durch das Labyrinth zu einem weiteren Aussichtspunkt laufen. Das Licht ist hier zum Sonnenuntergang am schönsten. Für uns war der Besuch in der roten Wüste ein krönender Abschluss unseres zweitägigen Aufenthalts.
Die graue Wüste
Rund acht Kilometer östlich der roten Wüste liegt mit der graue Wüste der zweite interessante Abschnitt. Auf dem Weg dorthin passiert ihr verschieden Aussichtspunkte. Wir sind zum Sonnenaufgang mit dem Mountainbike aufgebrochen, da die Hitze in den frühen Morgenstunden noch halbwegs erträglich war. Kurz vor dem Eingang zur grauen Wüste befindet sich das Estadero y Restaurante Los Hoyos, in dem ihr gut frühstücken könnt. Die Fahrt von der roten zur weißen Wüste dauert rund eine Stunde mit dem Fahrrad, mit dem Auto oder Tuk-Tuk seid ihr in 15 bis 20 Minuten da.
Sendero de los Hoyos
Der beste Weg, um die graue Wüste zu erkunden ist der Sendero de los Hoyos, ein rund einstündiger Wanderweg, der am Ende durch das Flussbett führt und am Piscina Natural endet. Dort gönnt ihr euch eine erfrischende Abkühlung und genießt den Blick über die eindrucksvollen Felsen von Los Hoyos. Da der Weg alleine nur sehr schwierig zu finden ist, empfehle ich euch vorher über eure Unterkunft oder das Restaurant Los Hoyos einen Guide zu buchen. Der führt euch sicher über den Wanderweg und erzählt euch viele Fakten und Mythen über die Tatacoa-Wüste.
Piscina Natural
Der Eintritt in den Pool mitten in der Wüste kostet 8.000 Pesos, also etwa 1,50 Euro. Alleine die Erfrischung in der Hitze ist das Geld wert. Die kleine Oase ist aber nicht nur zur Abkühlung ideal, sondern gleichzeitig ein großartiger Aussichtspunkt auf die graue Wüste. Insgesamt gibt es drei Swimming Pools, Umkleidekabinen, einen Bereich zum Sonnen und einen Kiosk mit Snacks, Getränken und einer Terrasse im Schatten.
Valle De Los Xilópalos
Falls euch der Ausflug zum Sendero de los Hoyos noch nicht reicht, erwartet euch ein paar Kilometer weiter östlich ein weiterer Canyon in der grauen Wüste. Das kleine Tal ist landschaftlich nicht spektakulärer, aber deutlich enger. So passt zwischenzeitlich nur eine Person durch den schmalen Canyon.
El Peñon de Constantino
Eine Alternative zum Piscina Natural bietet der Pool der Unterkunft El Peñon de Constantino*, der sich nördlich der Sternwarte befindet. Die Unterkunft führt eine Bar mit Mittagessen und wäre für einen weiteren Aufenthalt vermutlich meine erste Wahl, um zu übernachten.
Astronomisches Observatorium
Die Luftverschmutzung in der Tatacoa-Wüste ist äußerst gering. Schon mit bloßen Auge lässt sich die Milchstraße bei Nacht erkennen. Ein tolles Highlight war der Besuch der Sternwarte und dem Vortrag über die Sterne, die ihr auf der Südhalbkugel beobachten könnt. Um 20 Uhr ist es bereits dunkel. Dann ist der Parkplatz vor der Sternwarte voll mit kleinen Bussen aus Neiva und Villavieja, die alle darauf warten, dass der Astronom Javier Fernando Rua Restrepo mit der Erklärung über die Sterne beginnt. Dazu legen sich alle Besucher auf Matten unter freiem Himmel und lauschen seinen Erzählungen. Anschließend lohnt sich noch ein Besuch im Planetarium, um die Sterne durch ein Fernrohr zu beobachten.
Aussichtspunkte
Es gibt nur eine Hauptstraße durch die Wüste, an deren Rändern sich zahlreiche Aussichtspunkte befinden. Hier eine Übersicht der einzelnen Viewpoints:
- Mirador El Cuzco: Beste Aussicht auf die rote Wüste
- Las Ventanas: Aussicht über einen großen Teil der nördlichen Wüste und die Anden
- Mirador Los Hoyos: Viewpoint direkt am Piscina Natural und beste Aussicht auf die graue Wüste
Restaurant-Tipps in der Tatacoa-Wüste
Fast jede Unterkunft in der Tatacoa-Wüste hat auch ein eigenes angeschlossenes Restaurant. Das Essen ist meistens sehr einfach, aber gehaltvoll. Ihr seid halt in der Wüste, erwartet also keine Sterne-Küche. Allerdings könnt ihr unter den Sternen Abendessen, dazu empfehle ich euch das Schnellrestaurant direkt gegenüber der Sternwarte.
- Comidas Rapidas Y Bebidas Donde Aleja: Essen naja, aber die runden Tische unter freiem Himmel sind idealer Spot, um die Sterne bei einem Club Colombia zu beobachten. –
- Hotel La Tranquilidad: Die Küche gilt als eine der besten der Tatacoa-Wüste und das Mittagessen war sehr gut. Allerdings essen hier auch viele Tagestouristen, sodass es um die Mittagszeit voller wird.
- Estadero La Tatacoa: Gute Unterkunft mit leckeren Menüs. Diese bestehen meistens aus einer Suppe oder einem Salat, einem Hauptgericht und einem Getränk.
Aktivitäten in der Tatacoa-Wüste
Mountainbike-Tour
Mit dem Mountainbike durch die Wüste ist schon etwas Einzigartiges. Leider sind die Leihräder in der Wüste teilweise in einem katastrophalen Zustand. Schaut also bei der Auswahl ganz genau hin. Zwar sind die Wege nicht sonderlich steil, die Bremsen sollten aber trotzdem funktionieren.
Würde ich noch einmal in die Tatacoa-Wüste fahren, würde ich definitiv eine geführte Tour machen. Dabei verlasst ihr nämlich auch mal die Hauptstraße und habt vor allem erstklassige Bikes. Der Guide entwirft eine individuelle Route, ganz nach eurem Geschmack. Sogar das Frühstück ist mit inbegriffen.
Ausritt mit dem Pferd
Kurz hinter dem Eingang zur Wüste befindet sich die Estadero El Rincón del Cabrito. Auch wenn ihr noch nie einen Ausritt gemacht habt, könnt ihr hier gemütlich auf einem Pferd durch die Wüste reiten. Die Betreiber geben euch eine gute Einweisung und führen euch zu diversen Highlights abseits der Hauptrouten. Das Ganze hat auch ein bisschen etwas vom Wilden Westen.
Quad-Tour
Leider ist es für Touristen nicht mehr gestattet, alleine mit Leih-Quads oder Motorrädern durch die Wüste zu fahren. Es sei denn, ihr habt diese bereits außerhalb der Wüste geliehen. Die angebotenen Quad-Touren in der Wüste kann ich nicht empfehlen, da ihr mit sehr geringer Geschwindigkeit einfach die Hauptstraßen abfahrt. Wenn ihr unbedingt mit Quads fahren wollt, würde ich diese in Villavieja buchen und auf eigene Faust in die Wüste fahren.
Tagestour ab Neiva
Solltet ihr in Neiva wohnen und nur eine Tagestour in die Wüste geplant haben, gibt es auch hier sehr gute Anbieter, die alle Highlights der Wüste abklappern. Besonders gut: Die Touren gehen bis zum späteren Abend, das bedeutet, dass ihr auch den Sternenhimmel seht und das Planetarium besuchen könnt.
Unterkünfte in der Tatacoa-Wüste
Die Auswahl der Unterkunft entscheidet ziemlich viel über euren Aufenthalt. Denn einige Häuser sind echt heruntergekommen und auch ein Pool täuscht manchmal über sehr viel Dreck und schlechten Service hinweg.
Dennoch gibt es einige akzeptable und authentische Unterkünfte mit Wüstenflair. Allerdings könnt ihr nicht alle Unterkünfte online buchen, erreicht die Besitzer aber in der Regel gut über Whatsapp. So zum Beispiel beim Estadero La Tatacoa, das einfache aber saubere Zimmer oder Hängematten bietet und einen eigenen Fahrradverleih führt. Ähnlich gute Adressen sind der Estadero Doña Lilia und die Posada La Tranquilidad*.
Einige Unterkünfte bieten zudem die Übernachtung im Zelt oder in kleinen Hütten an. Dazu gehört zum Beispiel die sehr gute Casa de los Cactus*. Etwas abseits der Massen befindet das Mirador del Valle de Tatacoa* mit großartiger Aussicht. Von hier aus seid ihr in 15 Minuten zu Fuß am Piscina Natural.
Anreise in die Tatacoa-Wüste
Sofern ihr nicht mit dem eigenen Fahrzeug anreist oder einen Privattransfer gebucht habt, führt euer Weg in die Tatacoa-Wüste fast immer über den kleinen Ort Villavieja. Von Villavieja aus fährt euch ein Tuk-Tuk für rund 30.000 Pesos (etwa 6 Euro) bis zu eurer Unterkunft. Villavieja erreicht ihr in knapp einer Stunde mit dem Bus oder Minibus vom zentralen Terminal in Neiva aus. Neiva bietet stündliche Verbindungen nach Bogotá in Richtung Norden oder nach Pitalito, San Agustín und Mocoa in Richtung Süden. Für die Buchung des Fernbusses nach Neiva kann ich euch busbud* als zuverlässige Seite empfehlen.
Impressionen aus der Tatacoa-Wüste
Willkommen auf Routenwelt
Hi, ich bin Milan. Auf meiner Seite stelle ich euch die besten Reiserouten für Backpacker vor…weiterlesen
Die Gemeinde San Agustín in gilt als eine der wichtigsten Ausgrabungsstätten Kolumbiens. Rund um den kleinen Ort in den Hügeln der Region Huíla findet ihr unzählige Statuen und Artefakte, die in der präkolumbianischen Epoche vor fast 2000 Jahren entstanden. Neben den archäologischen Stätten erwartet euch eine traumhafte, grüne Natur.
Hier ist meine Packliste für drei Wochen Kolumbien. Wenn ihr wisst, in welche Regionen ihr fahrt, könnt ihr im Vorfeld auch etwas anders packen. Wenn ihr zum Beispiel nur an die Karibik-Küste fahrt, braucht ihr keine Fleecejacke.
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