Ladrilleros – Alle Tipps für das geheime Paradies an Kolumbiens Pazifikküste
Nur wenige Abschnitte der kolumbianischen Pazifikküste sind für Reisende zugänglich. Und auch die Anreise nach Ladrilleros ist nicht ganz so einfach. Ladrilleros ist Teil einer kleinen Gemeinde im Uramba Bahía Malaga Natural Nationalpark. Die Halbinsel vor Buenaventura ist ein wahres Naturparadies, das aufgrund seiner Abgeschiedenheit und dem schweren Zugang nur von wenigen Menschen besucht wird. Wenn ihr es aber bis hierhin schafft, teilt ihr die traumhafte Natur nur mit ein paar anderen Abenteurern und ein paar Einheimischen. Die schöne Kulisse und die artenreiche Tierwelt haben auch die Kolumbianer entdeckt, sodass hier inzwischen ein paar Hostels und einfache Bungalow-Unterkünfte eröffnet haben. An erster Stelle ist Hostel Casa Azul zu nennen, in dem auch wir gewohnt haben. Hier sind meine Tipps für Ladrilleros.
Empfohlene Aufenthaltsdauer: 3 – 5 Nächte
Anreise nach Ladrilleros
Von Cali nach Buenaventura
Vom Busterminal in Cali fahren alle 30 Minuten Busse nach Buenaventura. Tickets kauft ihr direkt am Busbahnhof. Die Fahrt dauert etwa zwei Stunden, kostet nur rund 3 Euro und führt euch quer durch die Hügel des Valle de Cauca. Spätestens hier wird einem bewusst, weshalb der kolumbianische Drogenmarkt im Untergrund immer noch leichtes Spiel hat. Der Dschungel ist kaum zu durchdringen und für das Militär quasi unkontrollierbar. Es gibt nur diese eine Straße nach Buenaventura. Auf der Strecke gibt es einen Militärposten, an dem alle Personen kontrolliert werden. Reisepässe daher auf jeden Fall mitnehmen.
Buenaventura
Tickets nach Juanchaco
An der „Muelle Turístico“ haltet ihr Ausschau nach dem Anbieter Bahía Mar. Dieser hat die größten und stabilsten Boote. Wir haben den Fehler gemacht und sind mit einem anderen Anbieter gefahren. Die kleinen Boot waren deutlich voller, es war enger und auf der Rückfahrt machte der Seegang selbst dem Kapitän etwas zu schaffen. Die gelben Boote von Bahía Mar sind komplett überdacht und haben feste Sitze, sodass jede Person gleich viel Platz hat und das Boot nie mehr Menschen mitnehmen kann, als Plätze vorhanden sind. Die Fahrt kostet 70.000 Pesos für Hin- und Rückfahrt, das sind etwa 17 Euro. Bewahrt das Rückfahrticket also gut auf.
Von Buenaventura nach Juanchaco
Die Boote von Buenaventura nach Juanchaco fahren um 8 Uhr, 10 Uhr, 13 Uhr und um 16 Uhr. Die Rückfahrtzeiten ab Juanchaco sind 8 Uhr, 13 Uhr und 16 Uhr. Am Wochenende und in den Ferien fahren oft zusätzliche Boote, wenn die Caleños über das Wochenende an den Strand fahren.
Am Hafen befinden sich noch ein paar Supermärkte, wir haben uns auch mit vielen Dingen eingedeckt, was am Ende nicht nötig gewesen wäre, da es auch in Juanchaco und Ladrilleros Einkaufsmöglichkeiten gibt. Etwa 30 Minuten vor der Abfahrt solltet ihr am Hafengebäude einchecken. Anschließend werden an mehreren Stationen eure Tickets gecheckt und ihr steigt auf das Boot von Bahía Mar.
Schon wenige Minuten nach der Abfahrt begleiten euch Pelikan in Richtung Nationalpark. Bevor ihr ein kurzes Stück auf dem offenen Meer fahrt, hält das Boot noch an zwei bis drei Hotels, die an der Küste liegen. Insgesamt dauert die Fahrt rund eine Stunde und bietet einen Vorgeschmack auf die wunderschöne Landschaft.
Von Juanchaco nach Ladrilleros
Der kleine Anleger von der Ortschaft Juanchaco ist das Tor zum Uramba Bahía Malaga Natural Nationalpark. Hier gibt es eine Straße, die derzeit geteert wird und in Richtung Norden führt. Am Pier warten normalerweise schon ein paar kleine Trucks oder Motorräder, die euch für 5.000 Pesos (1 Euro) bis zum Ende der geteerten Straße im Ort Villa Paz bringen. Unsere Unterkunft, das Hostel Casa Azul, lag etwa einen Kilometer nördlich von Villa Paz direkt an der Playa de Ladrilleros. Den restlichen Kilometer müsst ihr laufen und dann den kleinen Palisadenweg zum Hostel einschlagen.
Wenn gerade Ebbe herrscht, kann euch das Motorboot auch direkt an den Strand fahren und ihr lauft die letzten Meter zum Hostel. Alternativ fährt euch ein kleineres Boot ab Juanchaco. Das ist aber nicht ganz ohne, denn ihr legt direkt am Strand an und die Wellen laufen hier sehr weit aus. Wir haben es gewagt und sind komplett nass geworden. Schon die Anreise war also ein echtes Abenteuer.
Unterkünfte
Luxushotels sucht ihr in Ladrilleros vergeblich. Die Unterkünfte sind einfach und bestehen meistens aus offenen Bungalows mit Meerblick und liegen zwischen den Orten La Barra im Norden und Juanchaco im Süden. Es ist immer warm und die leichte Brise ist sehr angenehm bei Hitze. Wir waren im Hostel Casa Azul* und ich kann dieses als perfekten Wohnort für Ladrilleros empfehlen. Das riesige Grundstück liegt auf einem Felsvorsprung von dem ihr kilometerweit die Küste entlang schauen könnt. Benannt ist das Hostel nach dem Hausschwein „Azul“. Es gibt drei Gebäude mit unterschiedlichen Dorms, dazu zwei kleine Bungalows mit Doppelbett und Meerblick. Die Zimmer sind offen, ihr habt freien Blick vom Bett nach draußen. Geschützt seid ihr von guten Moskitonetzen und einer Bettdecke. Es ist aber auch nachts selten kühler als 20 Grad. Es gibt ein kleines Restaurant, kostenloses Frühstück, einen kleinen Supermarkt, eine Bar und jede Menge Hängematten. Kurzum: Ihr müsst dieses Hostel nach eurer Ankunft nicht mehr verlassen. Wir haben das in fünf Tagen auch nur zweimal für Ausflüge gemacht. Ansonsten heißt es hier in der Hängematte oder am fast menschenleeren Strand abhängen.
Alternativ findet ihr in Ladrilleros auch das kleine 3-Sterne-Hotel Costa Real*.
Karte von Buenaventura & Ladrilleros
Aktivitäten rund um Ladrilleros
Ladrilleros
Der Ort Ladrilleros besteht nur aus ein paar kleinen Holzhäusern, Geschäften und zwei Restaurants. Öffnungszeiten gibt es nicht, es wird ziemlich locker in den Tag hineingelebt. Ich hab keine zwei Stunden gebraucht, um diese Lebensart zu adaptieren und zu behalten. Zumindest bis ich aus Kolumbien wieder raus war.
Südöstlich von Ladrilleros ist ein kleiner Militärflughafen. Hier sind ein paar Truppen stationiert, die dafür sorgen sollen, dass die Drogenkartelle und Guerilla-Gruppen in der Region nicht wieder die Oberhand gewinnen. Wundert euch also nicht, wenn ihr mal eine schwer bewaffnete Patrouille am Strand entlang tigern seht. Die Militärs waren aber ebenfalls extrem gechillt, sehr freundlich und haben des Öfteren ihre Englischkenntnisse an uns getestet.
Strände
Die Strände bestehen aus dunklem Sand, wie fast alle an der Pazifikküste. Durch das ständige Spiel von Ebbe und Flut sieht der Strand jeden Tag ein bisschen anders aus und ist auch immer unterschiedlich breit. Zusammen mit den schroffen Küstenfelsen erinnert die Szenerie an einen Jurassic Park-Film. Leider muss man sagen, dass oft auch sehr viel Müll herumliegt. Das ist zwar ein weltweites Problem, aber aufgrund der Nähe zum Hafen von Buenaventura ist es an einigen Stellen echt extrem. Je nachdem, wie der Wind die nächste Flut anspült, kann am nächsten Tag aber auch wieder ein komplett sauberer Strand vor eurer Tür liegen.
Surfen
Dank der hohen und lang auslaufenden Wellen sind die Strände ein guter Spot zum Surfen. In La Barra und am Strand von Ladrilleros könnt ihr für wenige Pesos Surfschulen besuchen. Aufgrund der schwierigen Anreise ist Ladrilleros noch kein absoluter Hotspot für Surfer, sodass ihr hier ganz in Ruhe lernen könnt und den Strand quasi für euch habt. Das Hostel Casa Azul vermittelt euch problemlos an einen Surflehrer oder einem Surfbrett-Verleih.
Dschungel
Rund um Ladrilleros schlängeln sich unendlich viele kleine Flussarme durch den Uramba Bahía Malaga Natural Nationalpark. Hier könnt ihr mit einem kleinen Boot durch die Mangroven fahren, unter Wasserfällen baden und die vielen Tier- und Pflanzenarten entdecken. Mit etwas Glück könnt ihr zur Walsaison (Juni – Oktober) sogar einige Buckelwale direkt vor der Küste entdecken.
Impressionen aus Ladrilleros
WILLKOMMEN AUF ROUTENWELT
Hi, ich bin Milan. Auf meiner Seite stelle ich euch die besten Reiserouten für Backpacker vor…weiterlesen
Knapp 300 Kilometer südlich von Bogotá liegt eines der imposantesten Naturwunder Kolumbiens. Die Tatacoa-Wüste ist eigentlich ein Trockenwald und konnte aufgrund der Lage zwischen zwei Andenzügen entstehen. Durch die hohen Berge ist sie von beiden Seiten vor Regen geschützt und es gibt fast keinen Niederschlag. Dank des mineralhaltigen Bodens entstanden farbige Felsformationen, die einen Hauch vom Grand Canyon versprühen
Ein Besuch am kolumbianischen Amazonas war ein jahrelanger Traum, den ich mir vor kurzem endlich erfüllt habe. Dank gründlicher Planung war der Aufenthalt ein wunderschönes Abenteuer und vollkommen anders als meine Reisen zuvor. Damit auch ihr bei eurem Besuch im Amazonas-Regenwald alles richtig macht, findet ihr hier die wichtigsten Informationen, Tipps und Ausflugsziele zur Planung eurer Reise.
Die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind Provisions-Links, auch Affiliate-Links genannt. Wenn Ihr auf einen solchen Link klickt und auf der Zielseite etwas bucht, bekomme ich vom betreffenden Anbieter oder Online-Shop eine Vermittlerprovision. Es entstehen für dich keine Nachteile beim Kauf oder Preis.