Sighnaghi – Tipps für die Stadt der Liebe in Georgiens Weinregion Kachetien
Auf einem malerischen Hügel liegt die wunderschöne Kleinstadt Sighnaghi. Die vielen Aussichtspunkte über die grünen Weinfelder der Region Kachetien und eine sehr gut erhaltene Stadtmauer, machen den Ort zu einem sehr reizvollen Ziel. Schlemmen und Genießen gehört hier fest zum Lebensstil. Es geht deutlich ruhiger zu als in Tiflis und um den eigenen Reiseakku wieder aufzuladen, ist Sighnaghi ein perfektes Ziel. Es gibt viele Grünanlagen und kleine Wanderwege entlang der Mauer. Die Spaziergänge könnt ihr jederzeit mit der Einkehr in eine der vielen Weinstuben und Restaurants verbinden. Fun Fact: Das idyllische Stadtbild macht Sighnaghi zu einem beliebten Ort für Hochzeiten. Das Standesamt hat daher einen 24-Stunden-Service eingerichtet, der 365 Tage im Jahr zu erreichen ist. Hier findet ihr meine Tipps für Sighnaghi.
==> Empfohlene Aufenthaltsdauer: 2-3 Nächte
Sehenswürdigkeiten in Sighnaghi
Die Sehenswürdigkeiten rund um Sighnaghi sind einzeln betrachtet nicht sonderlich spektakulär. Das Gesamtbild macht die Stadt aber einfach zu einem schönen Ort in traumhafter Natur. Ein Muss ist eine Weinprobe und ein Besuch der Stadtmauer. Vom Schlemmen in einer Taverne ganz zu Schweigen.
Stadtzentrum
Der alte Marktplatz bildet das Zentrum von Sighnaghi. Hier findet ihr den eher touristischen Teil mit Hotels, Restaurants, einer Bank, Touristen-Info und einem Supermarkt. Kurz dahinter führt eine Brücke zum westlichen Teil der etwas weniger stark frequentiert wird, aber sehr gute Aussichtspunkte besitzt. Das Nachtleben findet beinahe ausschließlich in den Bars am Marktplatz statt.
Stadtmauer
Die Stadtmauer aus dem 18. Jahrhundert ist vor ein paar Jahren restauriert worden. Heute könnt ihr einen Großteil auf den Pflastersteinen der Mauer ablaufen, wobei das aufgrund der vielen Steigungen gar nicht so easy ist. Sighnaghi liegt nun einmal auf mehreren Hügeln. Dafür habt ihr an jeder Ecke eine neue Traumaussicht über die Weinfelder.
Kloster Bodbe
Etwa drei Kilometer südöstlich vom Zentrum thront das Kloster Bodbe auf einem Hügel über der Stadt. Rund um den waldigen Pfad hinauf ist es sehr grün. Die Aussicht ist nicht unbedingt besser als von Sighnaghi aus. Dennoch ist das Kloster ist sehr hübsch und auch die dahinter liegende St. Nino’s Spring Church ist sehenswert. Der Rundweg dauert gute zwei Stunden. Unterwegs stehen ein paar Weinverkäufer, nehmt also am besten eine Tasse oder einen Kelch mit, falls ihr mal probieren wollt. Ein Umhängekelch gehört in Sighnaghi für solche Fälle zur Standardausrüstung. Auf dem alten Markt vor der St. George Basilika bekommt ihr besonders schöne Modelle.
Panorama-Park
Am Stadtausgang der Lolashvili Street ist die Stadtmauer sehr gut erhalten. Von den alten Wehrtürmen habt ihr einen 360-Grad-Blick über Sighnhaghi. Im Panorama-Park, auch Ethno-Park genannt, befindet sich zudem eine kleines Restaurant mit Weinstube, das ich sehr empfehlen kann.
Weinverkostung
Grundsätzlich könnt ihr überall eine Weinprobe machen. Selbst auf der Straße wird euch manchmal einfach angeboten kurz auf ein Gläschen anzuhalten. Dann trinkt ihr ein Glas oder auch zwei mit den Einheimischen und geht weiter. Das klingt skurril, ist aber einfach super witzig. Den tragbaren Kelch solltet ihr euch daher für spontane Trinkgelage auf jeden Fall gönnen und in Kachetien immer dabei haben.
Für eine Weinprobe in Sighnaghi kann ich euch das Wine Museum empfehlen. Dabei handelt es sich eher um eine Weinstube, als ein Museum. Es wird euch aber gezeigt, wie der Wein auf traditionelle Weise gewonnen wird. Der sehr freundliche Gastgeber nimmt sich viel Zeit für euch und schenkt euch diverse Weine ein. Wir bekamen am Ende sogar einen alten hausgemachten Brandy. Anschließend lud er uns zu einer ziemlich lustigen Runde Dart ein. Zum Glück gibt es zum Wein etwas Brot, damit ihr auch etwas im Magen habt.
Restaurant-Tipps in Sighnaghi
In Sighnaghi hab ich das leckerste Essen auf meiner Reise durch Georgien bekommen. Und das heißt schon etwas, denn ich habe nie wirklich schlecht gegessen. Wir haben im Guesthouse Marani gewohnt und dort auch im hauseigenen Restaurant gegessen. Die Gastfreundschaft in Georgien ist ja überall extrem groß, aber nirgends hab ich ein so leckeres Festmahl bekommen, das mit soviel Liebe zubereitet wurde wie hier. Es war ein kulinarischer Mix quer durch die georgische Küche, dazu gab es hausgemachten Wein. In dem Restaurant halten auch viele Tagestouren aus Sighnaghi, was ich spätestens nach dem ersten Abendessen auch komplett nachvollziehen konnte.
- Restaurant & Guesthouse Marani: Im ältesten Teil der Stadt. Essen hab ich gerade beschrieben. Dazu gibt es hier einen Pool mit Ausblick, in dem ihr vor dem Essen Baden könnt.
- Pinch of Salt: In der gleichen Straße wie das Marani Guesthouse. Tolle Terrasse, gutes Essen und eigener Weinkeller.
- Terrace Sighnaghi: Im Westteil der Stadt, ganz oben auf einem Hügel. Da ihr hier auch über die komplette Stadt gucken könnt, sind die Preise etwas höher. Das Essen gut, aber ich würde eher auf einen Kaffee am Nachmittag vorbeischauen.
- Estrella Fountain Bar: Direkt am Marktplatz. Falls ihr abends einmal unter Leute kommen wollt, ist das eine gute Adresse. Empfehlenswert ist auch die Rolling Stones Bar direkt daneben.
- Khinkali: Gefüllte Teigtaschen in Brühe gekocht. Will ich jeden Tag essen.
- Badridschani: Mit Wallnüssen gefüllte Auberginen
- Chatschapuri: Deftiges Käsebrot, am besten direkt aus dem Ofen einer klassischen Bäckerei. Geht immer!
- Mzwadi: Eine Art Schaschlik aus Kalb, Schwein oder Huhn
- Satsivi: Hähnchenfleisch mit Wallnussoße
- Chashushuli (Mein Favorit): Rindergulasch auf georgisch mit Koriander
- Tschurtschela: Hängt an jedem Straßenstand, ist aber kein Touri-Ding, sondern Dessert aus Wallnüssen mit Fruchtgelee überzogenen
- Tschatscha: Traubenschnaps, der viel, oft und häufig getrunken wird.
- Wein: An jeder Ecke. Beim Verlassen des Hauses werden in Georgien die Taschen so gecheckt: Haustürschlüssel, Portmonee, Handy, Wein – okay, ich kann losgehen.
Unterkünfte in Sighnaghi
Es gibt eine Menge Guesthouses und Hotels in Sighnaghi. Für mich gibt es von der Preis-Leistung aber nur eine Wahl: Das Marani Guesthouse & Restaurant* wird von einer Familie geführt. Die Zimmer sind sehr geräumig und überall sind kleine Terrassen oder Balkone mit Blick ins Grüne. Der Innenhof hat einen Pool, den man beinahe als Infinity-Pool beschreiben könnte. Oberhalb befindet sich das Restaurant, dass exzellentes Essen bietet. Wein bekommt ihr jederzeit aus dem eigenen Keller. Ich würde hier sofort wieder hingehen.
Eine tolle Alternative ist das Guesthouse Maradona*, das auf der gegenüberliegenden Seite des Hügels liegt und nicht nur des Namens wegen sehr attraktiv ist.
Karte mit Sehenswürdigkeiten
Anreise nach Sighnaghi
Mit dem Bus/Marschrutka
Die kleinen Marschrutkas sind die einzigen öffentlichen Verkehrsmittel nach Sighnaghi. Regelmäßige Verbindungen gibt es nach Tiflis, Telavi und Lagodechi an der Grenze zu Aserbaidschan. Von Tiflis aus fahren die Marschrutkas etwa alle zwei Stunden vom Busbahnhof Isani, nahe der Metro-Station Aragveli ab. Die Fahrt kostet nur 10 Lari (2,50 Euro) und dauert etwa 2 Stunden. Die Rückfahrt startet am Busbahnhof in Sighnaghi jeden Tag um 9 Uhr, 11 Uhr, 13 Uhr, 16 Uhr und 18 Uhr.
Mit dem Taxi
Etwas bequemer und schneller als mit der Marschrutka seid ihr mit dem Taxi. Ab Tiflis zahlt ihr etwa 160 Lari (rund 40 Euro) pro Fahrt. Das Taxi holt euch außerdem überall ab und fährt euch direkt vor die Haustür. Ist also für die Bequemeren unter euch.
Falls ihr wie wir am Abend den Nachtzug nach Zugdidi aus Tiflis nehmen wollt, ist die Fahrt mit dem Taxi sinnvoller, da ihr pünktlich am Bahnhof ankommt.
Impressionen aus Sighnaghi
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Tiflis, offiziell Tbilisi, hat sich in den letzten Jahren vom Geheimtipp zu einer Art geheimen Trendziel entwickelt. Das Land hat sich für Reisende aus Europa geöffnet, parallel gibt es inzwischen viele günstige Flüge ins nicht weit entfernte Kutaissi.
Usghuli hier, Ushguli da. Spätestens nachdem wir in Zugdidi in die Marschrutka in Richtung Mestia gestiegen waren, hörte ich den Namen der höchstgelegenen Ortschaft Georgiens gefühlt alle fünf Minuten. Ich fragte mich, wie eine so kleine Ortschaft so viel Aufmerksam bekommen kann.
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