Yerevan – Tipps & Sehenswürdigkeiten für eine der ältesten Städte der Welt

Yerevan – Tipps & Sehenswürdigkeiten für eine der ältesten Städte der Welt
Inhalt: Tipps für Yerevan

Yerevan ist eines meiner Lieblingsreiseziele der letzten Jahre. Die Stadt liegt abseits der typischen Touristenpfade, ist insgesamt ziemlich ruhig und daher super angenehm zu erkunden. Einige Teile der armenischen Hauptstadt wurden schon vor über 6.000 Jahren besiedelt. Entsprechend hoch ist die Anzahl von historischen Anlagen und Museen. Außerdem wurde hier der Brandy erfunden. Nur 60 Kilometer entfernt liegt der heilige Berg Ararat mit seinem Nachbar-Berg, dem kleinen Ararat, einem Vulkan. Die Stadt ist außerhalb des Zentrums recht hügelig, was einige traumhafte Panorama-Blicke ermöglicht. Yerevan lässt sich tagsüber ganz entspannt zu Fuß erkunden, bevor es am Abend in einen der legendären Keller-Clubs geht. Hier sind meine Tipps für Yerevan.

==> Empfohlene Aufenthaltsdauer: 2-3 Nächte

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Der Ararat ragt über Yerevan in den Himmel.

Sehenswürdigkeiten in Yerevan 

Yerevan könnt ihr gut zu Fuß erkunden. Der Stadtkern ist nicht besonders groß und lässt sich an einem Tag gemütlich ablaufen. Das sowjetische Stadtbild ist unverkennbar, wenn es eine Allee gibt, ist diese auch direkt sechsspurig und der Fußweg zehn Meter breit. Zudem gibt es viele Grünanlagen und zahlreiche Museen. Und an jeder Ecke locken günstige Restaurants mit leckerem Essen.

Große Kaskade

Der Kaskaden-Komplex ist eine gute Adresse, um sich zu Beginn direkt einen Überblick über die Stadt zu verschaffen. Hier gibt es mehrere Sehenswürdigkeiten zu sehen. Dazu geht ihr ein paar Meter nördlich des imposanten Opernhauses am Freedom Square über die riesige Kreuzung des France Squares und gelangt in den Alexander Tamanyan Park. Von hier aus führen 572 Treppenstufen einen kleinen Hügel hinauf. Der Weg führt vorbei am Cafesjian Center for the Arts und mit jeder Treppenstufe wird der Ausblick besser. Schließlich gelangt ihr zum Charles Aznavour Museum. Hier macht es Sinn den etwas unscheinbaren Weg noch weiter nach oben, bis zum Memorial of the 50th Anniversary zu gehen. Von oben habt ihr einen der besten Ausblicke über Yerevan und den Ararat im Hintergrund. Ihr solltet auf jeden Fall eine Pause einlegen und die Aussicht genießen.

Cascade Yerevan Tipps
Die Treppenstufen der Kaskaden führen zu einem tollen Aussichtspunkt.

Mutter Armenien Statue

Vom Memorial of the 50th Anniversary geht ihr durch die Unterführung der Azatutyan Avenue und durchquert den hübschen Victory Park. Am Ende dieser schicken Parkanlage gelangt ihr zur Mother Armenia Statue. Die Mutter soll über die ganze Stadt wachen. Darunter befindet sich noch ein Militärmuseum, das wir aber nicht besucht haben.

Mother Armenia Yerevan
Die Mutter Armenia wacht über Yerevan.

Matenadaran

Wenn ihr die Straße vom Victory Park wieder in Richtung Stadtzentrum lauft, passiert ihr das Matendaran. In dem beeindruckenden Gebäude sind zahlreiche historische Schriften Armeniens untergebracht. Ein Teil ist sogar atombombensicher konstruiert worden. Am Ende des Rundgangs landet ihr wieder am France Square, an dem einige gute Cafés für eine Stärkung liegen. Kaskaden, Mutter Armenia und Matenadaran bieten euch einen schönen Rundweg für einen Vormittag. Achtet ein bisschen auf das Wetter, denn die Sicht sollte gut sein.

France Square Yerevan
Die riesige Kreuzung des France-Squares unterhalb von Matenadaran.

Platz der Republik

Oft auch Majdan genannt, liegt dieser riesige Platz mit Springbrunnen, Fontänen und Uhrturm im Zentrum von Yerevan. Um den Platz herum liegen Regierungsgebäude, Museen und Parkanlagen. Besonders schön ist es hier am Abend, wenn die vielen Fontänen beleuchtet werden und ein pompöses Schauspiel abgeben. Interessante Fotomotive ergeben sich auch im anliegenden Shahumyan Park, der bis zum Englischen Park führt, einer der schönsten Grünanlagen der Stadt.

Tipps für Yerevan: Platz der Republik
Der Platz der Republik im Zentrum Yerevans

Blaue Moschee

Die einzige derzeit genutzte Moschee Armeniens liegt in Yerevan. Vom Englischen Park aus lauft ihr nur fünf Minuten zu Fuß. Die Moschee aus dem 18. Jahrhundert besitzt eine wunderschöne blaue Kuppel, die dem Gebäude auch ihren Namen gibt.

Vernissage – Der Flohmarkt

Ganz gut für Mitbringsel, allerdings an einigen Ecken auch arg kitschig. Insgesamt findet ihr auf dem Flohmarkt östlich des Majdan viel Kunsthandwerk, Schmuck und inzwischen auch typisch plakative Andenken, wie „I-Love-Armenia-T-Shirts“ oder Tassen mit bunten Ararat-Motiven. Der Weg über den Flohmarkt lohnt sich dennoch, denn er führt zum Circular Park, der sich einmal im Halbkreis um die Innenstadt windet.

Der Flohmarkt Vernissage Yerevan Tipps
Der Flohmarkt Vernissage im Osten von Yerevans Zentrum

Luna Park

Der südliche Teil des Circular Parks mündet im Luna Park, einem kleinen Freizeitpark mit Fahrgeschäften und vielen kleinen Spielen. Eine nette Abwechslung, nicht nur für Kinder.

Luna Park Yerevan
Der Luna Park am Rande der Innenstadt Yerevans.

Kirche Gregor des Erleuchters Kayseri

Kurz hinter dem Luna Park steht mit der Kirche Gregor des Erleuchters eines der Wahrzeichen von Yerevan. Es gibt ehrlich gesagt viel schönere Kirchen und Klöster in Armenien. Den Weg bis zum Eingang haben wir uns daher gespart und uns mit einem Foto von weiter unten zufrieden gegeben.

Church Gregor der Erleuchter Kayseri Yerevan
Die Kirche Gregor der Erleuchter Kayseri in Yerevan

Brandy Factory

Der Brandy kommt aus Armenien und ist dementsprechend Aushängeschild des Landes. In Yerevan befinden sich mehrere erstklassige Weinbrand-Brennereien. Empfehlenswert ist eine Führung in der Yerevan Brandy Company, der ältesten Brennerei des Landes. Etwas näher am Stadtzentrum liegt die Noy Wine Vodka Brandy Factory. Führungen mit Verkostung starten bei 5000 Armenischen Dram, also etwa 8,50 Euro.

Eine Tour lohnt sich: Die Yerevan Noy Brandy Factory

Zizernakaberd

Westlich der Altstadt und über dem Ufer des Hrasdan befindet sich der Denkmalkomplex Zizernakaberd. Auf dem gleichnamigen Hügel wird den Opfern des Völkermords an den Armeniern zu Beginn des 20. Jahrhunderts gedacht. Hier befinden sich ein 44 Meter hoher Obelisk und eine Formation aus 12 Pylonen um eine ewig brennende Flamme. Nebenbei habt ihr von hier aus einen tollen Blick auf die Stadt und den Ararat. Außerdem liegen hier neben dem Denkmal auch ein Sportkomplex, eine schöne Parkanlage und mehrere Cafés und Restaurants.

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Das Mahnmal Zizerkanaberd auf dem gleichnamigen Hügel Yerevans.

Nachtleben

Yerevans Nachtleben ist das Gegenteil vom dem, wie sich die Stadt tagsüber präsentiert. Rund um die Puskin Street und die Aram Street findet ihr Bars, Clubs, kleine Konzerthallen und Lounges ohne Ende. Ein besonderes Highlight waren die Kellerclubs in der Pushkin Street. Tagsüber sind diese Kelleraufgänge eher unscheinbar, am Abend verbergen sich dahinter aber die Orte, an denen sich die Bewohner Yerevan ausgiebig vergnügen.

Party Cellar Yerevan
Party und Konzert in den Keller-Clubs der Pushkin Street.

Ausflugsziele rund um Yerevan 

Rund um Yerevan befinden sich viele Festungen, Klöster und Kirchen. Einige dieser Bauwerke liegen äußerst spektakulär und sind mit einem Halbtagsausflug schnell erreicht. Das berühmte Kloster Tatev im Süden des Landes ist für eine Tagestour etwas zu weit entfernt, ebenso die Klöster an der Grenze zu Georgien. Absolut empfehlenswert ist die Transfertour vom Envoy Hostel, die jeden Freitag startet und auf der Fahrt von Yerevan nach Tiflis alle Highlights besucht. Hier sind die Ziele, die für einen Tagesausflug ab Yerevan Sinn machen, einige könnt ihr sehr gut kombinieren.

Unterkünfte in Yerevan 

Gastfreundschaft wird in Armenien sehr groß geschrieben, dementsprechend gibt es eine Vielzahl von guten Hostels. Ich empfehle euch das Jrshouse Hostel*, in dem ihr für 8 Euro bequeme Betten, super Räumlichkeiten und einen tollen Außenbereich bekommt. Alternativ ist das Avenue Hostel eine gute Adresse. Wir waren auch eine Nacht im The Rooms Hostel, das derzeit aber geschlossen scheint. Checkt das aber vor eurer Reise am besten noch einmal genauer, denn die Dachterrasse ist der Hammer. 

Auch Airbnbs und Ferienwohnungen kosten nicht viel und sogar die vermeintlichen Luxushotels sind im Vergleich zu anderen Ländern in der Region sehr preiswert. Ein Doppelzimmer 4* Nova Yerevan Hotel* am Majdan kostet keine 50 Euro pro Nacht und selbst das 5* Grand Hotel Yerevan* verlangt dafür selten mehr als 80 Euro pro Nacht.

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Karte mit Sehenswürdigkeiten

Transport in Yerevan 

Den Großteil der Wege könnt ihr zu Fuß abklappern, für etwas längere Distanzen könnt ihr auf günstige Taxis zurückgreifen. Innerhalb des Stadtzentrums kosten die Fahrten nur wenige hundert Dram.
Es gibt auch eine Metro, die einmal durch die Stadt fährt, allerdings nur 10 Stationen aufweist. Innerhalb des Zentrums hält sie nur dreimal und ist daher eher für Fahrten in die Randbezirke zu gebrauchen. Eine Ausnahme gibt es: Der Bahnhof von Yerevan ist mit der Metro (Station: Sassuntsi David) schnell erreicht und ihr spart mit der Fahrt (100 Dram) gegenüber dem Taxi (5.000 Dram) erheblich.
Vom Flughafen aus fahren zwischen 7 Uhr und 22 Uhr Shuttle-Busse, die euch in Rund 40 Minuten ins Zentrum bringen. Die Fahrt kostet nur 300 Dram, also gerade einmal 50 Cent. Das ist deutlich günstiger als ein Taxi, für dass ihr rund 7.000 Dram zahlt (12 Euro).

Anreise nach Yerevan 

Mit dem Flugzeug

Der Flughafen von Yerevan (IATA-Code: EVN) liegt südwestlich der Stadt und ist sehr übersichtlich. Insgesamt werden je nach Saison zwischen 20 und 30 Ziele angeflogen. Zwischenzeitlich flog Ryanair direkt von Berlin nach Yerevan, diese Verbindung wird derzeit aber nicht angeboten. Gleiches gilt für das im Westen von Armenien gelegene Gyumri, das saisonal von mehreren deutschen Flughäfen angeflogen wird. Alternativ sind Direktflüge mit Wizzair und Austrian ab Wien eine interessante und günstige Option. Ganzjährig bekommt ihr Umsteige-Verbindungen mit Aeroflot über Moskau und Air France über Paris.

==> Flugverbindungen nach Yerevan auf flightconnections checken
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Mit dem Bus/Marschrutka

Ähnlich wie Georgien ist Armenien kein großes Busfahrerland. Längere Distanzen werden vor allem mit Minivans und Sammeltaxis, sogenannten Marschrutkas zurückgelegt. Internationale Ziele sind in erster Linie Moskau, Teheran, Tiflis und Istanbul. Für diese Ziele solltet ihr einen Tag vorher einen Platz reservieren. Für Inlandverbindungen reicht es am Tag der Abreise zu buchen. Tickets bekommt ihr am zentralen Kilikia Busstop. Gleichzeitig bieten auch einige private Taxis ihre Dienste an, was ich aber nicht genutzt habe. Für die Fahrt nach Tiflis empfehle ich auch eher den Nachtzug oder die Transfertour mit dem Envoy Hostel. Praktischerweise lassen sich viele Marschrutka-Verbindungen inzwischen auch über 12go.asia buchen.

Beispielverbindungen von und nach Yerevan:

  • Sevan (1,5 Stunden)
  • Gjumri (2 Stunden)
  • Tatev (4,5 Stunden)
  • Stapanakert (5 Stunden)
  • Tiflis (6 Stunden)
  • Tebriz (10 Stunden)
  • Batumi (13 Stunden)
  • Teheran (24 Stunden)
  • Istanbul (32 Stunden)
  • Moskau (45 Stunden)
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Mit dem Zug

Leider sind große Teile des armenischen Schienennetzes marode oder durch Spannungen mit Aserbaidschan blockiert. Im Inland könnt ihr nach Süden einmal täglich mit einem Regionalzug bis Yeraskh fahren. Die Fahrzeit beträgt 90 Minuten und die Fahrtkosten 500 Dram (90 Cent). Dreimal wöchentlich verkehrt ein Zug von der nördlichen Bahnstation Almast nach Sevan. Die Fahrt ist schön und kostet 1000 Dram, also knapp 2 Euro. Durch die späte Abfahrt macht die Bahnreise aber nur Sinn, wenn ihr mindestens eine Nacht am Sevan-See bleiben möchtet.

Immerhin funktioniert die Nachtzug-Verbindung nach Tiflis sehr gut. Die alten Sowjet-Züge haben Sitzplätze und Schlafwagen mit Zweier-, Vierer- oder Sechser-Abteilen. Von September bis Juni startet der Zug alle zwei Tage in Yerevan um 21:30 Uhr, entsprechend am anderen Tag ist die Abfahrt in Tiflis (dort um 20:20 Uhr). Im Hochsommer fährt der Nachtzug täglich und dann sogar weiter bis Batumi am Schwarzen Meer. Ein Bett in der Zweier-Kabine kostet 22.000 Dram (35 Euro), in der Vierer-Kabine 19.000 Dram (30 Euro). Die armenische Ticket-Website funktioniert leider nur sehr unregelmäßig, das Office am Bahnhof in Yerevan arbeitet aber sehr fix und ihr könnt die Tickets jederzeit dort kaufen. Wenn ihr die Wahl habt, sucht euch eine Kabine in der Wagenmitte aus. Über der Wagenachse kann die Fahrt sehr holprig sein, die Schienen sind nicht im besten Zustand. Ich habe den Nachtzug ab Tiflis nach Yerevan genommen und kann die Fahrt sehr empfehlen.

==> Online-Tickets über die Armenische Bahn buchen
==> Online-Tickets über die Georgische Staatsbahn
==> Online-Tickets über Georgiaintrend (Kostet ein paar Lari Gebühr)

Railway Station Yerevan
Der imposante Bahnhof von Yerevan, von dem aber nur wenige Züge abfahren.

Impressionen aus Yerevan

Tipps für Yerevan: Aussichtspunkt
Blick auf Kaskade und Mutter Armenia
Reiseroute Armenien Opera Yerevan
Das Opernhaus von Yerevan ist international bekannt.
Cafesjian Center for the Arts Yerevan
Das Cafesjian Center for the Arts an der Kaskade
Tipps für Yerevan: Aussichtspunkt
Blick von der Kaskade über Yerevan. Achtet auf besseres Wetter als ich.
Ararat & Yerevan
Der Ararat thront mit 5.137 Metern über Yerevan. Die Luftlinie zum Gipfel beträgt 60 Kilometer.
Tipps für Yerevan: Wegweiser
Alles klar? Kleinere Straßen und Orte sind nur in armenischer Schrift ausgewiesen.
Tipps für Yerevan: Nachtleben
Eine Straße mit Bars am Abend in Yerevan.
Yerevan am Abend
Blick über Yerevan am Abend.

WILLKOMMEN AUF ROUTENWELT

Hi, ich bin Milan. Auf meiner Seite stelle ich euch die besten Reiserouten für Backpacker vor…weiterlesen

Inhalt: Tipps für Yerevan

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