Medellín – Sehenswürdigkeiten und Tipps für Kolumbiens Hauptstadt der Berge
Schon bei der Einfahrt mit dem Bus aus Richtung Salento nach Medellín war ich von der Stadt begeistert. Von der kurvenreichen Straße entlang einzelner Hochhäuser konnte ich die ganze Stadt überblicken. Medellín galt lange Zeit als eine der gefährlichsten Städte weltweit. Viele denken bei Medellín sofort an Pablo Escobar, Drogen und Kartelle. Die Netflix-Serie Narcos hat diese Gedanken noch befeuert, obwohl viele der Netflix-Geschichten nicht der Realität entsprechen. Medellín hat deutlich mehr zu bieten als Gewalt und Kriminalität und wir konnten uns während unserer vier Tage in der Stadt beinahe komplett vom Escobar-Mythos lösen. So erlebten wir eine spektakuläre und moderne Stadt mit unfassbar netten Menschen. Der Aufenthalt gehörte zu den Highlights unserer Rundreise. Hier findet ihr meine Tipps für Medellín.
==> Empfohlene Aufenthaltsdauer für Medellín: Mindestens 3 Nächte
Sehenswürdigkeiten in Medellín
Plaza Botero
Der zentrale Platz unweit der Metrostation „San Antonio“ gehört zwar nicht zu den schönsten Kolumbiens, aber viel los ist hier trotzdem. Umgeben ist er vom prächtigen Palacio de la Cultura und dem Antioquia-Museum. Außerdem stehen hier 23 Bronze-Statuen des kolumbianischen Künstlers Fernando Botero. Ob man die Kunsterke des Platznamensgebers jetzt schön findet, ist Geschmacksache. Auf jeden Fall kommt man hier dem Trubel der Altstadt Medellíns sehr Nahe. Es gibt viele Händler und Markthallen in unmittelbarer Nähe, sodass sich die Gegend prima zum Shoppen eignet, vor allem für typisch kolumbianische Handwerkskunst und Mitbringsel.
Comuna 13
Eine wirklich coole Art und Weise die Geschichte der Stadt kennenzulernen, ist der Ausflug in ein Barrio. Die Comuna 13 war einst ein ultra gefährliches Viertel. Inzwischen gibt es hier jede Menge Street Art und bei einer Tour durch die engen Gassen an den Hängen der Stadt erzählt euch ein Guide alles, was in den letzten Jahrzehnten in Medellín so passiert ist. Alleine solltet ihr die Fahrt nicht riskieren, sondern immer einen Tour-Guide dabei haben. Es gibt immer noch die ein oder andere Ecke, die nicht ganz ohne ist.
Paragliding
Mit einem Fallschirm wie ein Vogel über einer der wunderbarsten Städte der Welt segeln – in Medellín ist das möglich. Und gar nicht teuer. Für etwa 35 Euro fliegt ihr rund 20 Minuten über der Stadt. Natürlich fliegt euch ein Pilot, inklusive Ersatzfallschirm. Das tolle am Paragliding: Ihr nutzt die Luftströmungen am Berg und könnt euch somit ewig in der Luft halten. Die Aussicht ist einfach nur überragend. Am Ende landet ihr am gleichen Ort, an dem ihr gestartet seid. Ich empfehle euch RubenFly. Die Piloten sind echte Profis und man fühlt sich so sicher, dass man den Flug hundertprozentig genießen kann. Außerdem bietet Ruben auch die Abholung von der Haustür an. Am günstigsten ist jedoch das reine Flugpaket, für den Transfer nehmt ihr einfach ein Uber oder Taxi.
Metrocable
Medellín liegt in einem Tal, umgeben von steilen Hängen der Berge Antioquias. Damit die Bewohner der Hänge – meistens die ärmeren Menschen – nicht stundenlang ins Zentrum benötigen, wurden zahlreiche Seilbahnen quer durch die Stadt gebaut. Sie sind inzwischen essenzieller Bestandteil des Verkehrssystems in Medellín. Gleichzeitig erhaltet ihr für nicht einmal einen Euro pro Ticket eine traumhafte Aussicht über die Stadt. Die Metrocable ist sicher und bietet so viele Vorteile, dass sich viele weitere Städte weltweit an diesem Modell ein Beispiel genommen haben.
Parque Arví
Von den vielen Seilbahnen über den Häusern Medellíns lohnt sich vor allem die Fahrt zum Parque Arví. Der Park ist Naturschutzgebiet und gleichzeitig archälogische Stätte. Es gibt zahlreiche Wanderwege inmitten der Natur. Ein tolles Ziel für einen Tagesausflug. Auf dem Weg hierhin merkt man erst, wie gut der öffentliche Nahverkehr funktioniert und wie schnell man aus der Stadt im Grünen ist. Von Poblado aus fahrt ihr mit der Linie A Richtung Niquía. In Acevedo steigt ihr in die erste Seilbahn (Metrocable) um und fahrt bis Santo Domingo. Dabei „fliegt“ ihr schon über die Häuser der Stadt und genießt die Aussicht. Das letzte Teilstück nach Arví ist ebenfalls spektakulär, denn es geht über die Baumwipfel des Naturparks.
El Poblado
Das Nachtleben von Poblado ist weltberühmt und daher auch relativ touristisisch. Allerdings ist es hier nachts auch ziemlich sicher, was bei einer abendlichen Tour immer ein Faktor ist. Denn obwohl hier viele Besucher Medellíns am Abend durch die Bars und Clubs ziehen, besuchen auch viele Einheimische die Lokalitäten. In der Mitte befindet sich der Parque Lleras.
Ausflugsziele rund um Medellín
Guatapé
Rund 75 Kilometer östlich von Medellín liegt die kleine Gemeinde Guatapé mit ihren bunten Häusern. Die Stadt an sich ist schon sehr hübsch, aber für Tagestouren interessant macht sie erst der Pedra de Peñol, ein rund 220 Meter hoher Felsen, der sehr prominent aus dem Boden ragt. Umgeben wird er vom Stausee Embalse de Peñol, der seine vielen kleinen Arme (fast schon Fjorde) in die Landschaft streckt und somit ein fantastisches Naturschauspiel abgibt.
Quad-Tour durch Antioquia
Für Adrenalin-Junkees: Rund um Rio Negro (35 Kilometer östlich von Medellín) findet ihr perfekte Bedingungen zum Quad-Fahren. Treffen ist um 13 Uhr am Parque Lleras, danach bringen euch die Guides zum Übungsplatz. Nachdem ihr euch mit dem Quad vertraut gemacht habt, geht es für einige Stunden Offroad durch den Dschungel. Matschwege, Flüsse und gerade Strecke zum Gas geben, bieten jede Menge Abwechslung. Der Halbtagsausflug zwar nicht billig, aber bringt viel Fun in toller Umgebung. Schon die Anfahrt lohnt sich dank des tollen Ausblicks.
Die richtige Escobar-Tour
Der Mythos Escobar schwebt nach wie vor über der Stadt. Grundsätzlich sind die Einwohner der Stadt froh, dass Gewalt und Kriminalität nach dem Tod des Drogenbosses Pablo Escobars Mitte der Neunziger Jahre zurückgegangen sind. Der Drogenabsatz weltweit steigt dennoch von Jahr zu Jahr und gerade kolumbianische Kartelle sind führende Kräfte beim globalen Kokain-Vertrieb. Das Drogen-Problem ist also keineswegs aus der Welt geschafft, im Gegenteil. Dementsprechend sollte man bei einer Tour zu den Wirkungsstätten Escobars darauf achten, dass sich die Anbieter differenziert mit der Geschichte auseinander gesetzt haben. Es gibt auch Touren (meistens wird man für diese auf der Straße angesprochen), bei denen die Guides sehr verherrlichend über Escobar sprechen und man eventuell sogar zu einer Kokainplantage gefahren wird. Das ist überaus gefährlich. Die Gewalt ist inzwischen nicht mehr so sehr auf der Straße sichtbar, sondern wird auf weniger offensichtlichen Schaupläzten ausgetragen.
Unterkünfte in Medellín
Wir haben am Rande des Poblado-Viertels im Hostel Los Patios* gewohnt. Die Lage ist für einen ersten Besuch in Medellín ideal, da ihr schnell im Nachtleben und auch schnell an der Metrostation „Poblado“ seid. Das Hostel ist recht stylisch und in einigen Bereichen schon fast etwas zu schick für mich. Dafür ist es sehr gut organisiert, die Betten bequem und alles ist sehr geräumig. Dazu gibt es verschiedene Balkone zum Chillen, diverse Aufenthaltsräume und ein echtes Highlight, das die Entscheidung für das Hostel sehr einfach macht: die Dachterasse. Von hier aus habt ihr einen genialen Blick über die Stadt, könnt den Sonnenuntergang hinter den Bergen genießen und euch an der Rooftop-Bar ein paar Drinks genehmigen. Alternativ bietet das Epic Boutique Hotel* in Poblado super Zimmer mit Aussicht.
Sicherheit in Medellín
Karte mit Sehenswürdigkeiten
Anreise nach Medellín
Medellín ist die zweitgrößte Stadt in Kolumbien und somit kommt ihr sowohl mit dem Bus, als auch mit dem Flugzeug regelmäßig in nahezu alle Ecken des Landes.
Mit dem Bus
Direktbusse nach Medellín bekommt ihr aus fast jeder größeren Stadt. Von Bogotá (8 Stunden), Cali (8 Stunden) oder Cartagena (12 Stunden) gibt es täglich mehrfache Fahrten. Es gibt sogar eine Direktverbindung nach Maicao, das an der Grenze zu Venezuela liegt. Die Fahrt dauert 24 Stunden. Im Prinzip erreicht ihr also alle über die Straße erreichbaren Orte von Medellín aus mit dem Bus. In einigen Fällen müsst ihr umsteigen. Das Busnetz in Kolumbien ist aber so eng und gut, dass ihr nie lange auf einen Anschluss warten müsst.
Mit dem Flugzeug
Medellín besitzt den Stadtflughafen Olaya Herrera (IATA-Code: EOH) für kleinere Flugzeuge und den internationalen Flughafen José Maria Córdova (IATA-Code: MDE), der rund 25 Kilometer westlich der Stadt liegt. Für Inlandsflüge ist der innerstädtische Flughafen also deutlich praktischer, allerdings landen hier nur kleine Maschinen.
Internationale Flüge gibt es in fast alle angrenzenden Länder (außer nach Ecuador), Mexiko und inzwischen sogar in die USA. Avianca und Air Europa fliegen sogar mehrfach wöchentlich nonstop nach Madrid. Aus Deutschland fliegt ihr gelegentlich direkt mit Avianca ab München. Innerkolumbianische Flüge lohnen sich vor allem um große Distanzen zu überbrücken. One-Way-Flüge kosten meistens weit weniger als 100 Euro.
Vom internationalen Flughafen bekommt ihr täglich Verbindungen nach Bogotá, Cali, Cartagena, Barranquilla, Santa Marta oder San Andres. Vom kleinen Flughafen fliegt ihr nahezu jedes Regionalziel im Norden Kolumbiens an. Interessanteste Ziele sind dabei Bahía Solano, Apartadó, Quibdó und Monteria.
Routen checken ==> Flightconnections.com
Flug buchen ==> skyscanner.de*
Alternativ für regionale Flüge ==> Satena
Impressionen aus Medellín
WILLKOMMEN AUF ROUTENWELT
Hi, ich bin Milan. Auf meiner Seite stelle ich euch die besten Reiserouten für Backpacker vor…weiterlesen
Nachdem ich schon in Bogotá und Medellín gewesen bin, besuchte ich schließlich auch Kolumbiens drittgrößte Stadt Cali. Mehr als zwei Millionen Einwohner leben hier im Valle de Cauca. Cali ist die Hauptstadt des Salsa. Und das merkt ihr an jeder Ecke der Stadt, rund um die Uhr.
Die Islas del Rosario sind mit dem Boot aus Cartagena in einer knappen Stunde schnell zu erreichen. Viele nutzen die Lage für einen Tagesausflug auf die verschlafene Isla Grande. Dabei lohnt sich ein längerer Aufenthalt zum Entspannen.
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