Zugfahrt von Kapstadt nach Johannesburg: Tipps & Infos für die Bahnreise durch Südafrika

Zugfahrt von Kapstadt nach Johannesburg: Tipps & Infos für die Bahnreise durch Südafrika
Inhalt: Zugfahrt Kapstadt - Johannesburg

In diesem Artikel erfahrt ihr, welche Züge ihr in Südafrika benutzen könnt und wie ihr sie bucht. Ich konzentrier mich dabei auf die Bahnstrecke zwischen Kapstadt und Johannesburg. Diese haben wir im Anschluss an unseren Roadtrip durch Südafrika mit dem Shosholoza Meyl-Nachtzug zurückgelegt. Weiter unten findet ihr einen Erfahrungsbericht über die Zugfahrt von Kapstadt nach Johannesburg, in dem ihr erfahrt, welche Abenteuer wir bei der Fahrt erlebt haben.

Aktuelle Infos: Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden viele der Shosholoza-Meyl-Verbindungen eingestellt und bis heute nur sehr unregelmäßig betrieben. Das Schienennetz ist an vielen Stellen durch Schäden unterbrochen. Zuverlässig buchen lassen sich derzeit nur die Züge vom Blue Train, Rovos Rail und dem Shongololo Express buchen.

Karte vom Bahnnetz in Südafrika

Das Schienennetz wird nicht komplett von Personenzügen befahren. Vor allem die Grenzverbindungen werden beinahe ausnahmslos vom Güterverkehr genutzt.
South Africa rail network map with cities

Züge in Südafrika

Zugfahrten in Südafrika sind generell eine großartige Sache. Für wenig Geld könnt ihr enorme Distanzen ganz bequem überbrücken und dabei die wunderbare Landschaft Südafrikas bewundern. Günstig wird es zumindest, wenn ihr mit den öffentlichen Fernverkehrszügen von Shosholoza Meyl fahrt. Deutlich teurer, aber auch sehr viel komfortabler ist der berühmte Luxus-Zug „The Blue Train“. Die Premier Class Train ist ein Mittelding der beiden Varianten. Hinzu kommen noch diverse Touristen-Züge, wie Rovos Rail oder der Shongololo Express. Jeder Zug verfügt über Transport-Waggons für Autos.

Shosholoza Meyl

Die öffentlichen Fernstreckenzüge sind eine tolle und preiswerte Variante um das Land zu entdecken. Leider sind die Schienen nicht im besten Zustand, sodass nur geringe Geschwindigkeiten erreicht werden. Die schlechte Beschaffenheit der Gleise ist keineswegs ausreichend auf die Jahre alten Fahrpläne übertragen worden. So stimmen in der Regel nur die Abfahrtszeiten. Auf alle Ankunftszeiten könnt ihr mehrere Stunden Verspätung hinzurechnen.

Der Zug von Kapstadt nach Johannesburg startet mittwochs, freitags und sonntags um 9:05 Uhr. Der Gegenzug startet an den gleichen Wochentagen um 10:30 in Johannesburg. Die Fahrt dauert offiziell 33 Stunden. Johannesburg erreicht ihr also gegen 18 Uhr am Folgetag. Unsere Fahrt damals hat sogar 36 Stunden gedauert, wobei die offizielle Ankunftszeit noch mit 12 Uhr angegeben war. Die Züge besitzen 2er- und 4er-Abteile mit Betten und Waschbecken. Tagsüber ist das obere Bett hochgeklappt, sodass ihr sitzen könnt. Toiletten und Duschen sind an den Enden jedes Waggons. Es gibt einen Restaurant-Waggon, ihr könnt euch Essen aber auch ins Abteil bestellen.  

Die Fahrt im 2er-Schlafwagenabteil kostet 690 Rand (33 Euro). Da kann kein Billigflug auf gleicher Strecke mithalten. Die offizielle Buchungsseite von Shosholoza Meyl funktioniert allerdings nur unregelmäßig.
 

Premier Class

Die Premier Class-Züge sind eine komfortablere Variante und werden ebenfalls von Shosholoza Meyl angeboten. Sollte ich die Strecke noch einmal fahren, würde ich mich definitiv für die Premier Class entscheiden. Die Preise für Fahrten mit der Premier Class starten bei 3120 Rand (180 Euro) pro Person. Allerdings bekommt ihr auch einen super Service, der schon fast an die Luxuszüge heranreicht. 
 
Für den Check-in am Bahnhof steht euch eine gesonderte Lounge zur Verfügung. Auch im Zug gibt es eine eigene Rezeption mit Welcome-Drink und einer kleinen Info über die Zugfahrt. Der Zug führt einen Lounge-Waggon mit eigener Bar und TV-Ecke. Die auch von außen abschließbaren Schlafabteile (2er oder 4er) sind noch einmal eine Ecke komfortabler als im Shosholoza Meyl Train. Am Ende jedes Waggons stehen euch Duschen mit Warmwasser zur Verfügung. Im Preis enthalten sind zudem Frühstück, ein Vier-Gänge-Mittagessen, ein Fünf-Gang-Abendessen und diverse Tea-Times
 
Die Fahrten starten dienstags ab Kapstadt (9:05 Uhr) und donnerstags ab Johannesburg (10:30 Uhr). Die Premier Class Züge halten nur in Beaufort West, De Aar und Kimberley, also deutlich seltener als die einfachen Shosholoza Meyl-Fernzüge. Die Fahrzeit ist mit 25 Stunden angegeben, ihr erreicht euer Reiseziel also planmäßig am nächsten Vormittag. Dennoch solltet ihr aufgrund von möglichen Verspätungen auch bei der Premier Class keine weiteren Termine für den Tag planen.
 

Luxus-Züge

Durch Südafrika verkehren regelmäßig mehrere Luxus-Züge. Die Preise starten selbst bei kurzen Verbindungen inzwischen bei mehr als 23.000 Rand (etwa 1.300 Euro) pro Person. Bei so viel Kohle ist klar, dass Backpacker nicht die Zielgruppe dieser Züge sind. Die Fahrten dauern alle länger als zwei Nächte. Das liegt daran, dass unterwegs noch einige Exkursionen stattfinden. Es handelt sich also eher um eine kostspielige Erlebnis-Tour, als um einen reinen Transfer. Übrigens behaupten alle Anbieter, der luxuriöseste zu sein.

The Blue Train

1.300 Euro kostet die dreitägige Bahnreise von Kapstadt nach Pretoria. Der Zug hält nicht mehr in Johannesburg, angeblich weil Pretoria sicherer sei. Die Abfahrtszeiten haben sich in den letzten Jahren immer wieder verschoben. Damit wurde auf ständige Verspätung durch die schlechten Schienenzustände reagiert. Inzwischen fährt der Blue Train schon um 14 Uhr im Startbahnhof los. Das Programm ist mittlerweile auf beiden Richtungen identisch. Am zweiten Tag macht ihr eine rund fünfstündige Tagesexkursion an der Diamantenmine von Kimberley. Hier findet ihr eine detaillierte Programm-Übersicht.
Alle Mahlzeiten sind inklusive und natürlich allerhöchster Standard. Zudem besteht jedes Abteil aus einer eigenen Suite mit Doppelbett, Badezimmer mit Wanne, Entertainment-System und Flatscreen-TV.
 

Rovos Rail

Die Züge von Rovos Rail sind wunderschön restauriert und erinnern eher an ein 5-Sterne-Hotel. Die Züge fahren durch mehrere Länder im südlichen Afrika. Theoretisch könntet ihr bis nach Dar es Salaam, der Hauptstadt Tansanias, fahren. Das Prinzip ist ähnlich wie beim Blue Train, jedoch fahrt ihr sogar schon um 11 Uhr in Kapstadt los und haltet am ersten Tag noch in Matjesfontein für eine Exkursion. Am zweiten Tag besucht ihr ebenfalls die Mine in Kimberley. Auch Rovos Rail fährt inzwischen nach Pretoria und hält nicht mehr in Johannesburg. Die Preise für die Tour von Kapstadt nach Pretoria starten bei 24.000 Rand (1.400 Euro) pro Person.

▶️ Zur Website von Rovos Rail

Shongololo Express

Wenn ihr für die ganze Fahrt von Kapstadt nach Pretoria 15 Tage und das nötige Kleingeld übrig habt, ist der Shongololo Express das Richtige für euch. Der Shongololo Express gehört zu Rovos Rail und führt euch in zwei Wochen quer durch Südafrika. Dabei befährt er auch Streckenteile, die sonst nicht von Personenzügen genutzt werden. Ihr besucht unter anderem die Panorama-Route, den Kruger Nationalpark, die iSimangalios Wetlands und die Garden Route. Eine genaue Route der Good Hope Tour findet ihr auf der Website. Natürlich sind auch im Shongololo Express alle Kabinen mit eigenem Bad, riesigem Bett und Flatscreen-TV ausgestattet. Die Preise starten bei etwa 100.000 Rand (knapp 6.000 Euro) pro Person. Zum Vergleich: So viel haben wir nicht einmal zu zweit für unseren dreiwöchigen Road-Trip ausgegeben – inklusive Flügen.

▶️ Zur Website vom Shongololo Express

Die Züge in der Übersicht

Shosholoza Meyl
Tourist Class
Premier ClassLuxus-Züge
Tickets ab33 Euro180 Euro1.300 Euro
AbfahrtstageMi, Fr, SoDi (ab Kapstadt)
Do (ab Johannesburg)
4-5 Mal im Monat
Abfahrtszeit Kapstadt9:05 Uhr9:05 Uhr11 Uhr (Rovos Rail)
14 Uhr (Blue Train)
Offizielle Fahrtdauer31 Stunden25 Stunden3 Tage (2 Nächte)
MahlzeitenNicht inklusive,
aber günstig
InklusiveInklusive

Erfahrungsbericht mit Shosholoza Meyl

So erging uns auf der Fahrt von Kapstadt nach Johannesburg mit dem Shosholoza Meyl. Dabei handelte es sich um die letzte Etappe unserer Rundreise durch Südafrika.

Vorbereitungen

Die Tickets für die Fahrt in der Tourist Class der Shosholoza Meyl von Kapstadt nach Johannesburg kaufte ich über Southafricanrailways (die Website ist jetzt leider down) bereits in Deutschland. Der Abfahrtstag sollte mein Geburtstag sein. Ich liebe Bahnreisen und machte mir somit selbst ein cooles Geschenk. Der Kauf lief ganz problemlos über ein Bestell-Formular. Kurz darauf bekam ich ein Email mit vielen Infos und einem Bezahl-Link für die Kreditkarte. Das ging alles problemlos und nach wenigen Tagen bekam ich einen Voucher mit Reservierungsnummer zugeschickt.

Laut Fahrplan sollte die Ankunft in Johannesburg am zweiten Tag der Bahnfahrt um 12 Uhr mittags sein. Jo’burg spielte in unseren Reiseplänen keine große Rolle. Daher dachte ich zunächst darüber nach, den Rückflug schon am Tag unserer Ankunft zu buchen. Schließlich ging der Flug erst um 20 Uhr, wir hätten also acht Stunden Zeit, um vom Bahnhof zum Flughafen zu kommen – das muss doch reichen. Nachdem es kurz zuvor bei einer Reise in Panama schon einmal sehr knapp wurde, baute ich letztendlich aber doch einen Tag Puffer in Johannesburg ein. Das sollte sich als unfassbarer Geistesblitz herausstellen.

Cape Town Station Car Ramp
Alle Fernzüge in Südafrika bieten die Möglichkeit ein Auto mit zu transportieren.

Abfahrt in Kapstadt

Gegen 7:30 Uhr checkten wir im Hotel aus und fuhren mit dem Taxi zum Bahnhof. Unser Fahrer wollte uns erst am Eingang vom Blue Train herauslassen. Er freute sich fast, als wir ihm sagten, dass wir mit dem „normalen Zug“ würden. Da wurde mir erneut klar, dass nicht viele Europäer mit dem Shosholoza Meyl Personenzug fahren. Das Bahnhofsgebäude ist ziemlich groß, allerdings gibt es nur zwei Schalter. Dort zeigten wir unsere Reservierungsnummer vor, erhielten im Gegenzug die Tickets und wurden direkt vor das Gleis geschickt. Dort warteten wir mit einer Reihe anderer Menschen, überwiegend Südafrikanern, die teilweise Unmengen an Gepäck mit sich hatten. Schließlich wurden zwei Listen aufgehängt, auf denen die Namen aller Reisenden stand, inklusive der entsprechenden Waggon- und Abteilnummer. 

Um etwa 8:30 Uhr öffnete das Gleis und wir konnten unser Abteil in Waggon Nummer 4 beziehen. Dieses war nicht riesig, aber ganz gemütlich. Das Fenster ließ sich auch öffnen, bei der Wärme nicht schlecht. Pünktlich um 9:05 verließen wir den Bahnhof. Die Ausfahrt aus Kapstadt war wunderschön mit einem letzten Blick auf den Tafelberg. Langsam tuckerten wir durch die kleinen Vororte heraus aus Kapstadt.

Kapstadt Bahnhof
Der Wartereich vor dem Gleis am Bahnhof von Kapstadt.
Train Station Cape Town
Unser Zug war der einzige am Bahnhof von Kapstadt, der an dem Morgen abfuhr.

Essen und Ausblick genießen

Die Fahrt verlief ruhig und wir genossen den Ausblick über die Western Cape Region. Gegen 12 Uhr kam eine Zug-Angestellte vorbei und gab uns eine Menükarte für das Mittagessen. Wir konnten sogar im Abteil essen, was wir für praktisch hielten. Nach 20 Minuten hatten wir unser Reis mit Rindfleisch, Gemüse und Salat vor uns liegen. Dazu bestellten wir zwei große Flaschen Wasser. Zwei Portionen und Getränke kosteten nur 100 Rand, also keine 6 Euro. Geschmacklich war das Essen okay, aber leider fast kalt. In der Schule hätte es eine 3 Minus bekommen.

Den restlichen ersten Tag verbrachten wir damit, aus dem Fenster zu gucken und die Fahrt durch Canyons und zahlreiche Naturreservate zu genießen. Zum Sonnenuntergang aßen wir im Restaurantwagen. Dort waren unsere Burger zwar nicht besonders gut, aber immerhin warm. Die Getränke waren gekühlt und lecker. Vor allem zum Abendessen war die Aussicht mit tief stehender Sonne einfach der Hammer. Die kann auch im Blue Train nicht besser sein.

Zurück im Abteil bezogen wir unsere Betten. Die Bettwäsche kostet 60 Rand und wird euch von einem Schaffner gebracht. Jeder Wagen hat einen eigenen Schaffner und zusätzlich laufen noch ein paar Sicherheitsleute durch den Zug. Hinzu kommen noch die Angestellten, die Essen bringen und Bestellungen aufnehmen. Wir bezogen unsere Betten und schliefen satt und zufrieden ein. Währenddessen fuhr der Zug durch die Nacht weiter in Richtung Johannesburg.
Zugfahrt von Kapstadt nach Johannesburg
Der Blick vom Zug nach Johannesburg auf die Rückseite des Tafelbergs.
Zugfahrt Kapstadt-Johannesburg: Ausblicke
Schon kurz hinter Kapstadt sehen wir wunderschöne Bergformationen unter blauem Himmel.

Frühstück und Verspätung

Am nächsten Morgen wachte ich relativ früh auf. Gegen 7 Uhr hielten wir in Kimberley, dem Ort mit der berühmten Diamantenmine. Sofort wurde mir klar, dass wir schon ziemlich viel Verspätung haben mussten. Denn Kimberley sollten wir eigentlich gegen 4 Uhr nachts erreichen. Kurz darauf klopfte der Schaffner an der Tür, um unsere Frühstückswünsche entgegen zu nehmen. Dabei fragte ich ihn, wieviel Verspätung wir hätten, woraufhin er nur meinte: „Nicht mehr als sonst auch. Wir sind bald da.“ Wir mussten beide lachen, weil klar war, dass diese Info nichts wert war. 
Unser Frühstück war schlechter als das Essen am Tag zuvor. Wir bestellten Toast mit Bacon und Ei, beides war nicht essbar. Ich empfehle euch nur auf die Variante mit Käse und Tomate zurückzugreifen. Der Kaffee war aber gut.

Draußen hatte sich die Landschaft merklich verändert. Sie war deutlich schroffer und kahler geworden. Dafür fuhr der Zug nun nur noch im Schneckentempo und blieb mehrfach stehen, manchmal für fast eine Stunde. Zum Mittagessen hatten wir schon 5 Stunden Verspätung. Gut, dass ich unseren Flug erst für den nächsten Abend gebucht hatte.

Zugfahrt Kapstadt - Johannesburg
Am zweiten Tag führt uns die Fahrt durch karge Landschaften.

Stop-and-Go am zweiten Tag

Die Abwechslung der Landschaft entschädigte für das langsame Vorankommen. Es war ein ständiges Stop-and-Go. Auf Google Maps checkte ich unsere Position und mir wurde klar, dass wir erst gegen Abend in Johannesburg einfahren würden statt um 12 Uhr mittags. Unsere Unterkunft in Johannesburg, das Melville Manor Guesthouse, hatte uns einen Fahrer namens Levy bereitgestellt. Dieser sollte uns am Bahnhof abholen. Über WhatsApp sagte ich ihm, dass es später werden würde – insgesamt verschob ich unsere Ankunftszeit fünfmal. 

Als wir um 17 Uhr in Klerksdorp hielten, stieg ich aus und unterhielt mich mit ein paar Mitreisenden. Eigentlich hätten wir hier um 8:30 Uhr abfahren sollen. Alle kamen aus Johannesburg und waren auf der Rückreise von Familienbesuchen. Ich erfuhr, dass die Regierung über Jahrzehnte nichts an den Gleisen ausgebessert hatte und die Fahrt nun immer mindestens 36 Stunden dauern würde. Selbst die Luxus-Züge wären immer verspätet. Statt genervt zu sein, bestellten wir uns daher noch eine Runde Beef Curry und ein Bier. So ist das dann halt.

Tipps Zugfahrt Kapstadt-Johannesburg: Zwischenstopp
Mit dem Zug fahren wir in zwei Tagen von Kapstadt nach Johannesburg.

Ankunft in Johannesburg

Gegen 20 Uhr fuhren wir durch die ersten Townships von Johannesburg. Auch hier zog sich die Fahrt noch etwas hin. Schließlich erreichten wir gegen 22:00 Uhr und somit nach 37 Stunden Fahrt den Bahnhof von Johannesburg. Ich verabredete einen Treffpunkt mit Levy und wir fanden uns innerhalb weniger Minuten. Ich entschuldigte mich mehrfach für die Verspätung, aber seine Reaktion war sehr lässig. Er sei eh den ganzen Tag unterwegs gewesen und kenne das Spiel. Vor 19 Uhr kam der Zug seit Monaten nicht mehr in Johannesburg an. Wir lachten und waren alle drei froh, dass wir nun zum Guesthouse fahren konnten. Müde aber glücklich über ein weiteres Abenteuer checkten wir in der Unterkunft ein und gingen anschließend etwas essen. Mit Levy verabredeten wir noch den Transfer zum Flughafen am nächsten Tag.

Johannesburg Train Station
Eine Luftaufnahme von den vielen Gleisen ab Bahnhof in Johannesburg am Tag.

Fazit

Ich würde jederzeit wieder mit den Zügen von Shosholoza Meyl fahren. Allerdings nur ohne jeden Zeitdruck. Die Fahrpläne wurden inzwischen leicht angepasst, jedoch sind jederzeit weitere Verspätungen möglich. Plant für den Ankunftstag in Johannesburg also keine weiteren Aktivitäten und schon gar keine Flüge ein. 

Die Fahrt durch die vielseitige Natur ist wunderschön und ein echtes Erlebnis. Die Betten sind bequem und die Angestellten super nett und hilfsbereit. Die Abteile sind zwar nicht sonderlich groß, aber vollkommen ausreichend. Das Essen ist in Ordnung und sehr günstig. Ihr müsst euch gar nicht groß mit Proviant eindecken, außer mit ein paar Snacks und vielleicht etwas Wasser. 

In einigen Foren wird das Thema Sicherheit hinterfragt und auch innerhalb Südafrikas wurden wir immer wieder gefragt, ob die Fahrt denn sicher sei. Ich kann das nicht ganz nachvollziehen, denn sowohl am Bahnhof in Kapstadt, als auch während der Zugfahrt haben wir uns sehr sicher gefühlt. Natürlich solltet ihr im Restaurantwagen jetzt nicht eure Rolex direkt auf den Tisch legen. Wertsachen gehören immer in eure Nähe und nicht unbeaufsichtigt. Das gilt in Deutschland aber genauso. Einzig die Gegend rund um den Bahnhof von Johannesburg gilt als problematisch. An unserem Gleis standen aber viele Sicherheitsleute und unser Fahrer holte uns direkt an der Rolltreppe ab. Am Tag nach unserer Ankunft sind wir noch einmal bei Helligkeit in der Gegend gewesen und haben uns nicht sehr wohl gefühlt. Im Bahnhof selbst ist das aber kein Problem. Der Weg zu den Taxis ist gut ausgeschildert und viele Unterkünfte bieten Abholdienste vom Bahnhof an.

Auf meiner nächsten Tour würde ich gerne einmal die Premier Class testen, vielleicht sogar in die andere Richtung. Der Aufpreis für die Luxus-Züge ist mir nach wie vor viel zu hoch. Aber Zugfahrten in diesem Preissegment sind sowieso eine Welt für sich.

Zugfahrt Kapstadt - Johannesburg
Ein Abenteuer: Die wunderschöne Landschaft während der Fahrt entschädigte für die viele Verspätung

Weitere Impressionen der Fahrt

Sleeper South Africa Shosholoza Meyl
Unser Waggon hatte Abteile mit 2er-Schlafwagen. Duschen und WCs waren am Ende des Ganges.
Bellville Station Cape Town
Der Bahnhof von Bellville, einem Vorort von Kapstadt.
Train Ride South Africa
Unterwegs bietet sich eine abwechslungsreiche Landschaft durch mehrere Nationalparks.
Train Station South Africa
Bei einem Zwischenstopp könnt ihr kurz aussteigen und euch die Beine vertreten.

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2 Gedanken zu “Zugfahrt von Kapstadt nach Johannesburg: Tipps & Infos für die Bahnreise durch Südafrika

  1. Danke für die nützlichen Infos. Mal sehen, ob ich den Shosholoza Mail im Juli nutzen kann. Kleine Korrektur: Das Big Hole in Kimberley ist eine stillgelegte Diamantenmine, keine Goldmine! 😉

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